Kein guter Überblick

Betr.: Seilbahn / Bürgerbefragungsunterlagen

Als ich die Abstimmungsunterlagen zum Seilbahn-Projekt erhalten habe, habe ich die auf www.seilbahn2025.de vorhandenen Unterlagen sorgfältig studiert. Aus meiner Sicht sind die Unterlagen absolut nichtvon einer Qualität, dass sie eine Abstimmung erlauben, so dass man schon allein deshalb nur mit Nein stimmen kann.

Zusammenhängende Rechnungen, in denen alle Annahmen und Berechnungen für alle Varianten transparent und in aktuellen Preisendargestellt sind, wurden zumindest aufwww.seilbahn2025.denicht veröffentlicht.

Wesentliche Zahlen, die ich an verschiedenen Stellen aufwww.seilbahn2025.deund in den dort abgelegten Dokumenten und im Prospekt, der den Abstimmungsunterlagen beilag, gefunden habe, habe ich anhängend mal zusammengestellt. Die Unterlagen selbst bieten keinen guten Überblick für Bürger*innen.

Wie bewerte ich die Zahlen, die gelesen habe? Nach den mir ersichtlichen und anhängend zusammengestellten Zahlenist das Ganze nur dann gesamtwirtschaftlich mit einem positiven Nettonutzen darstellbar, wenn man die eingesparten Reisezeitdifferenzen monetär bewertet, in dem Gutachten immerhin mit 2,44 Millionen Euro pro Jahr. Das ist m. E. nichts anderes als Schönrechnen.

Meine persönliche Meinung: Schönrechnen + Intransparenz führen dazu, dass ich mich als Bürger von der Politik nicht ernst genommen fühle. Wenn schon so eine Abstimmung für viel Geld initiiert wird, anstatt dass die Politik ihren Job macht und selbst entscheidet, dann sollten die Unterlagen dafür zumindest seriös sein.

Einzelwirtschaftlich führt das m. E. für den WSW-Konzern zu einem jährlichen Verlust von mindestens einer Million Euro pro Jahr. Schon jetzt wird es Jahr für Jahr schwieriger, die Verluste im ÖPNV durch Gewinne im Energiebereich der WSW und bei der AWG auszugleichen.

Das strukturelle Defizit des WSW-Konzerns im Verkehr stieg von 44,5 Millionen Euro in 2016auf 51,9 Millionen in 2017. Wenn jetzt noch zusätzliche jährliche Verluste hinzukommen, wird dies noch schwieriger.

Warum SPD, CDU, Grüne und FDP bei den vorliegenden Zahlen von einem auch ökonomisch sinnvollen Projekt sprechen, ist mir schleierhaft.

Hinzu kommt die schlechtere Anbindung von Cronenberg aufgrund des Wegfalls von Buslinien.

Aus diesen Gründen werde ich wohl dagegen stimmen.

Wolfgang Irrek