Leserbrief Irrwitzige „Installationen“
Betr.: BUGA- Diskussion, Rundschau-Interview mit Oliver Fudickar, Geschäftsführer der stadteigenen Gesellschaft für die Durchführung der Bundesgartenschau 2025 in Rostock
Erst kommt der Service für die Bürger und dann der Luxus! Man fragt sich, mit welchem Blick Herr Fudickar als BUGA-Befürworter auf Wuppertal schaut? Wird er mit verbundenen Augen zu den Planern geführt, oder nur an Orte, wo der Wahnsinn umgesetzt werden soll? Da gibt es zudem als Argument, dass es doch hohe Zuschüsse für eine BUGA gibt. Klar, aber wer bezahlt die denn? Es ist kein privater Magnat. Wir alle sind es, die Steuerzahler!
Ausgerechnet eine Stadt, die sich nicht mal Bürgerbüros in Cronenberg und Langerfeld leisten kann oder will, und wo nicht nur viele Straßen fast unbefahrbar sind, traut sich an den Größenwahn heran. Kein privater Hausbesitzer würde sich an sein sanierungsbedürftiges Haus goldene Dachrinnen anbringen lassen, nur weil die bezuschusst werden! Das sähe übrigens auch lächerlich aus.
Wuppertal will dagegen viele Millionen Euro für eine BUGA ausgeben, die man nicht hat und denkt genauso wenig an Besucherströme, die wohl das Leben in bestimmten Stadtgebieten für einige Zeit unmöglich machen könnten. Alles nur fürs Image und das Denkmal von Planern, die anschließend nicht persönlich für das haften müssen, was dann bleibt: Schulden und Instandhaltungskosten für irrwitzige „Installationen“ die keiner braucht.
Ich kenne dagegen eine Stelle in Cronenberg, wo man sich für die Erhaltung der Bürgerbüros in Petitionslisten eintragen kann. Der tägliche Ansturm reißt nicht ab. So sollen in Wuppertal insgesamt schon Tausende Stimmen für die Erhaltung der Bürgerbüros abgegeben worden sein.
Echter Bürgerservice, gute Straßen und gepflegte Innenstädte sind leise. Hierbei gibt es kein Image oder großes Aufsehen zu gewinnen. Aber gerade leises Wirken im Hintergrund macht eine Stadt erst lebenswert.
Es gibt so viel zu tun und man plant ausgerechnet das, was meilenweit am Willen vieler Bürger vorbeigeht! Um es mit Roderich Trapp auf den Punkt zu bringen: „Ich krich et im Kopp!“
Matthias Müller