Bundesweite Berichterstattung über das Wuppertaler Augustinusstift Bitte keine vorschnellen Urteile
Betr.: Corona und das Augustinusstift
Als ehemalige Mitarbeiterin des Augustinusstiftes verfolge ich mit Bestürzung die Medienberichte. Es mutet schon wie eine moderne Hexenjagd an, wie hier der Caritasverband, die Einrichtung sowie deren Mitarbeiter, sprich Pflegekräfte, an den Pranger gestellt werden.
Der Pflegenotstand ist schon lange bekannt. Seitens der Bundesregierung wird jedoch das Gesundheits- und Pflegewesen kaputt gespart – und dies kommt jetzt durch Corona massiv ans Tageslicht.
Nun braucht es einen Schuldigen – einen, der den Ausbruch, das Wüten, das Sterben nicht hat verhindern können. Aber bitte nicht die Pflegekräfte!
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Personengruppe – schon lange vor Corona – an ihre physische und psychische Grenze und darüber hinaus geht. Und mit Corona die hinzukommende Angst, sich und die eigene Familie zu infizieren.
Niemand, der noch nie unter solchen Bedingungen gearbeitet hat und der noch nie „hinter die Kulissen“ geschaut hat, sollte sich ein vorschnelles Urteil erlauben.
Sandra Utzenrath