Im September Wuppertals Kultur trifft die Nordbahntrasse
Wuppertal · Nichts hat den Wuppertalern in den vergangenen Jahren mehr Lebensqualität geschenkt als die Nordbahntrasse. Wenn sie am 2. September zur "KulturTrasse 2017" wird, vereint sie mehrere Wuppertaler Stärken: zu Kulturstätten umgewandelte Industriedenkmäler, den spannendsten Freizeitweg der Region, ein großes Bürgerengagement und Wuppertals kraftvolle kulturelle Vielfalt.
Mehr als 85 kulturelle Events (Konzerte, Ausstellungen, Theater, Tanz, Performances und Lesungen) sind an ungewöhnlichen (Kultur-)Orten bei und zwischen den drei "KulturTrasse"-Zentren Bahnhof Vohwinkel, Mirker Viertel und Wichlinghausen erlebbar, darunter Schulen, eine Skatehalle, Kirchen, Bahnhöfe, ein Container, Tunnel und ein Ort im Nirgendwo unter einer Autobahnbrücke.
Ein spannender Veranstaltungsort mit geheimen und neu zu entdeckenden Räumen ist der Bahnhof Vohwinkel mit der Kunststation. Hier reflektieren zehn Künstler in der Ausstellung "Der Detroit Faktor das 5Nischenprojekt" von Bildhauer und Kurator Eckehard Lowisch als ein Beispiel für eine prozessuale, suburbane Intervention im öffentlichen Raum.
Ob Kunstausstellung, Auftritte des Ort Workshop Ensembles, Jonas David und der Jazz Big Band der Bergischen Musikschule oder die Comedy-Show von Jürgen H. Scheugenflug - auch wenn das umfassende Programm im Vohwinkler Bahnhof zum Verweilen einlädt, lohnt sich der Weg über die "KulturTrasse" bis zum östlichsten Ende nach Wichlinghausen.
Frisch, unkonventionell und manchmal auch wild präsentiert sich Wuppertals junge Szene auf der KulturTrasse im Quartier Wichlinghausen, aber auch unter der Autobahnbrücke bei Varresbeck beim Festival des Wuppertaler Medienprojekts "Tal der Toten". Nachwuchsschauspieler, Tänzer und aufstrebende Bands rocken die Jugendkulturbühne in der Wicked Woods, wo sonst Skateboarder, Scooter- und BMX-Fahrer mit ihren Stunts das ehemalige Industriegebäude vermessen.
Das Pina Bausch Tanztheater zeigt erstmalig eine offene Probe unter freiem Himmel auf der grünen Wiese am Wichlinghauser Bahnhof. In Wichlinghausen feiert eine ungewöhnliche Fusion Premiere. Hier verbindet das Royal Street Orchestra und die Kammerphilharmonie Wuppertal Weltmusik mit Klassik.
Ein (Spiel-)Ort der KulturTrasse 2017 mit großer Anziehungskraft ist am Bahnhof im Mirker Quartier. Hier, wo eine Schar von Utopisten das vom Verfall bedrohte Bahngebäude zu dem Reallabor für kreative und alternative Stadtentwicklung Utopiastadt wieder belebte, befindet sich ein Herzstück des Festivals: Die große Open-Air-Bühne mit Konzerten von Club des Belugas mit den Sängerinnen Anna Luca und Brenda Boykin, dem Opernchor der Bühnen sowie dem Sinfonieorchester Wuppertal mit Klassikern und einem exklusiven Vorgeschmack auf die Stücke der neuen Spielzeit.
Die Gala ist auch krönender Abschluss des Theaterfestes der Wuppertaler Bühnen, das dieses Jahr im Rahmen der "KulturTrasse" stattfindet. Ob Maske, Kostüm, Requisit oder Bühnentechnik - mit zahlreichen Erlebnisständen sind Oper, Schauspiel und Orchester hautnah erlebbar und die Schauspieler zum Greifen nahe.
Eine literarische Auswahl bietet die Hebebühne unter anderem mit Lesungen von Grimme-Preis-Träger Jochen Rausch, Krimi-Schriftstellerin Christiane Gibiec oder dem Poetry Slammer und Kurzgeschichten-Autor Sascha Thamm.
Das in direkter Nachbarschaft zum Mirker Bahnhof gelegene Goldzack-Gebäude steht im Zeichen des Schauspiels: Das TalTonTheater präsentiert in den eigenen Räumen das preisgekrönte Stück von William Gibson "Licht im Dunkel", das TIC ist mit den Comedian Harmonists zu Gast und der bühnenaffine Oberbürgermeister Andreas Mucke spielt in dem Stück über Herrn Mockinpott. Im Bouldercafé Wuppertal darf über geistreichen Schabernack und Comedy geschmunzelt werden, mit den Trockenblumen, ASL-AK und der Schokomanie von Caroline Keufen.
Der Vorverkauf startet am 20. Juni bei www.wuppertal-live.de. Das Ticket ermöglicht die Teilnahme an allen Veranstaltungen der KulturTrasse und freie Fahrt mit Bus und Bahn (VRR). Für viel Kulturerleben und reibungslose Abläufe sorgen ein ausgeklügelter Zeitplan und ein Besucher-Leitsystem für schnelle Wege zu Fuß, per Rad und Bus.