CDU-Vorschlag zur „Kulturhauptstadt“ FDP fordert „seriöse Personal- und Kulturpolitik“
Wuppertal · Die FDP-Ratsfraktion lehnt den Vorschlag der CDU ab, dass sich Wuppertal als „Kulturhauptstadt 2040“ bewirbt. Dies sei eine „Nebelkerze, um vom Versagen der eigenen Verantwortlichen“ abzulenken. Stattdessen müsse eine „seriöse Personal- und Kulturpolitik“ betrieben werden, so die Liberalen.
Ingrid Pfeiffer, kulturpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion und Mitglied des Aufsichtsrates der Wuppertaler Bühnen: „Kulturausschuss- und CDU-Parteivorsitzender Dr. Rolf Köster generiert sich gerne medial als aufklärungswütiger Macher. Dabei dürften er und seine Parteifreunde Stadtkämmerer Dr. Johannes Slawig und Kulturdezernent Matthias Nocke mit der täglichen Arbeit bereits komplett ausgelastet sein. Die massiven Fehler bei der Personalpolitik und das komplette Versagen beim Controlling, welches zu Beginn des Jahres noch zu einem neuen Defizit in Höhe von 750.000 Euro und medial zu Diskussionen über eine bevorstehende Insolvenz der Bühnen führte, sprechen leider eine traurige, aber eindeutige Sprache. Hier von einer Kulturhauptstadt zu träumen, mag zwar im Wahlkampf nett klingen, entbehrt aber leider jeder Grundlage. Stadtkämmerer Dr. Johannes Slawig (CDU) trägt seit nun vier Haushalten die Verantwortung für das Beteiligungsmanagement und darüber hinaus für das Personal. Slawig muss sich schon die Frage gefallen lassen, wie so ein großes Defizit in Höhe von 750.000 Euro bei den Bühnen nicht auffallen konnte?“
Pfeiffer verweist in dem Zusammenhang auf eine „unprofessionelle Personalpolitik der letzten Jahre“, die dringend verbessert werden müsse: „Toshiyuki Kamioka, Christian von Treskow, Johannes Weigand, Susanne Abbrederis und Adolphe Binder, um nur die teuersten Fehler zu nennen. Kaum eine andere Stadt ist so in die Schlagzeilen geraten, wie die unsere. Was man mit dem Geld für die vielen Rechtsstreitigkeiten alles für die Kultur im Tal hätte Nützliches machen können, bleibt leider unbeantwortet. Hinzu kommt noch ein indiskreter Kulturausschussvorsitzender Köster, der vorher Interna aus dem Aufsichtsrat an die Presse weitergibt, so dem Image unserer Kulturlandschaft schadet und anschließend auch noch gerne den Aufklärer gibt.“
Die Kultur in Wuppertal benötige „endlich Ruhe, professionalisierte Personalmanagement und ein Controlling, was den Namen verdient“, so Pfeiffer „Wenn alle Verantwortlichen ihre Arbeit richtig machen, dann wäre dem Kulturstandort Wuppertal schon sehr geholfen. Wenn das klappt, kann man auch gerne von einer Kulturhauptstadt träumen. Vorher ist das allerdings nicht mehr als eine taktische wohlklingende Wahlkampf-Seifenblase, die zu schnell an der Realität zerplatzt. Sei es die Forensik oder jetzt die BUGA; die CDU ist bislang bei wichtigen Projekten für unsere Stadt umgefallen. Ist nicht auch zu befürchten, dass das Pina- Bausch-Zentrum als Nächstes von der CDU zur Disposition gestellt wird? Statt für das Jahr 2040 Träume zu entwickeln, ist es nach unserer Auffassung die Aufgabe der nächsten Ratsperiode, 2025 das Eröffnungsdatum für das Pina-Bausch-Zentrum in 2027, besser 2026 verbindlich festzulegen.“