„Kleine Oase“ FDP-Vorschlag für die Nutzung der „Kleinen Höhe“

Wuppertal · Nachdem der Wuppertaler Stadtrat gegen den Bau einer Forensik auf der „Kleinen Höhe“ gestimmt hat, macht die FDP einen neuen Nutzungsvorschlag für das Areal nördlich der Nevigeser Straße an der Stadtgrenze zu Neviges: Die Liberalen wollen hier Naherholungsangebote mit Aufenthaltsqualität ansiedeln.

Sascha Todtenhausen, Marcel Hafke und Manfred Todtenhausen (v.l.) auf der "Kleinen Höhe".

Foto: Wuppertaler Rundschau/Roderich Trapp

Ideen dazu präsentierte der FDP-Bundestagsabgeordnete Manfred Todtenhausen am Montag (3. August 2020) gemeinsam mit dem wie sein Vater für den Rat kandidierenden Sascha Todtenhausen und FDP-Oberbürgermeister-Bewerber Marcel Hafke vor Ort. Unter dem Slogan „Kleine Oase“ statt „Kleine Höhe“ wollen sie das Gelände mit unerschiedlichen Freizeit- und Erlebnisangeboten zu einer „echten“ Naherholungsfläche machen.

„Ich habe mit vielen Leuten im Bereich Katerrnberg gesprochen. Die erzählen mir, dass sie hier höchstens ab und an mal spazieren gehen“, erklärt Manfred Todtenhausen den Vorstoß. Mit dem Ratsbeschluss gegen die Forensik sei faktisch auch die bis heute planerisch für die Kleine Höhe vorgesehene Nutzung als Gewerbegebiet vom Tisch. Deshalb brauche man jetzt Ideen, wie das Gelände für die Stadtentwicklung anders erschlossen werden könnte. Aus Sicht der FDP wäre das die Verwandlung eines Teilbereichs der bisher überwiegend landschaftlich genutzten Flächen in ein „Naherholungs- und Naturgebiet Kleine Oase“.

Vorstellen können sich die Liberalen dabei unter anderem folgende Punkte:
▶ eine Abenteuerspielfläche für Kinder, die für Erwachsene nur in Begleitung ihrer Sprösslinge zugänglich ist
▶ Schulgärten und Musterlandwirtschaften für die drei in der Nähe befindlichen Schulen. Manfred Todtenhausen: „So können Kinder sehen, wo ihr Essen her kommt.“
▶ ein Wasserspielplatz
▶ einen Fitness- und Sportparcours, eine Lauf- und Bewegungsstrecke sowie Sportgeräte für Senioren und Menschen mit Behinderung
▶ eine Pedelec-Ladestation
▶ einen Kiosk oder Außengastronomie ähnlich dem Okavango im Zoo

„Natürlich kann man so etwas nur zusammen mit den hier tätigen Landwirten umsetzen“, betont Marcel Hafke, der auf der „Kleinen Höhe“ die Chance sieht, ein Defizit zu beheben: „Wir haben in Wuppertal für Familien mit KIndern nur Standardangebote.“ Pluspunkte im Hinblick auf die Realisierungung sehen die Liberalen in der guten Erreichbarkeit dank der Bus- und Bahnhaltestellen beiderseits des Areals und der Chance, das Vorhaben über Fördermaßnahmen zu finanzieren. Zudem könne das Gelände dann formal auch als gesetzlich erforderliche Ausgleichsfläche bei der Realisierung von Gewerbegebieten an anderer Stelle genutzt werden.

Beim Stichwort „Finanzen“ kritisiert die FDP-Spitze übrigens den jüngst von der CDU verkündeten Ausstieg aus den Plänen für eine Bundesgartenschau. „Ich halte es für töricht, dem Vorhaben mal eben eine Absage zu erteilen“, so Hafke, „man sollte besser zusammen mit Remscheid und Solingen ein Nachhaltiges BUGA-Konzept entwickeln.“

Erste Kritik am FDP-Vorschlag kommt unterdessen aus den Reihen der SPD. Yannick Bartsch, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg und Stellvertretender Vorsitzender der SPD Wuppertal-Katernberg: „Ich kann nicht verstehen, wieso die FDP Wuppertal sich nicht dazu durchringen kann, grüne Außenflächen einfach in ihrem Zustand zu belassen. Die ‚Kleine Höhe’ ist Heimat schützenswerter Tierarten und soll als solche vollkommen unbebaut gehalten werden. Dies war und ist auch bisher immer die mehrheitliche Position der Bezirksvertretung gewesen. Wenn die FDP-Vertreter behaupten, auf der ‚Kleinen Höhe’ würde bisher keine Naherholung stattfinden und kaum Menschen würden sie nutzen, ist dies eine eklatante Fehleinschätzung. Auf diesem Fleckchen auch eine Gastronomie ansiedeln zu wollen, ist ein stadtentwicklungs- und umweltpolitischer Irrweg, der nicht die Zustimmung der SPD-Fraktion erhalten wird."