Probleme aufgeschoben, nicht aufgehoben Kommentar zur Verkehrslage am Robert-Daum-Platz

Wuppertal · Die B7 ist wieder offen und der Verkehr in Wuppertal läuft so wie vor der Sperrung. Zumindest theoretisch.

Rundschau-Redaktionsleiter Roderich Trapp.

Foto: Bettina Osswald

Praktisch bleibt die Situation rund um den Robert-Daum-Platz unbefriedigend. Knackpunkt ist die Fahrtrichtung Süden die Briller Straße hinunter. Hier lief es während der Sperrung denkbar schlecht mit regelmäßigen Staus bis weit hinter die Einmündung Katernberger Straße. Und jetzt ist eigentlich nichts besser geworden, obwohl inzwischen die früher übliche Verkehrsführungen mit zwei Spuren bergab auf den letzten Metern der Briller Straße wieder eingerichtet wurde. Dagegen hatte sich der Verkehrsausschuss zunächst gesträubt, dann aber wegen der unübersehbaren Probleme doch reagiert. Nur dass die erhoffte Wirkung ausbleibt.

Wer wie ich da regelmäßig her fährt, hat die Erklärung buchstäblich vor Augen: Die zusätzliche Spur bergab nützt nämlich nichts, weil der Geradeausverkehr an der anderen Kreuzungsseite bergauf in die Tannenbergstraße sehr zäh abfließt. Folge: Wer besagte Spur nutzen will, um später links auf die B7 abzubiegen, erreicht sie erst gar nicht, weil sich der Rückstau der Geradeausfahrer bis weit über den Beginn dieser Spur hinaus erstreckt.

Und das ist auch logisch, weil gleich vier wesentliche Hemmnisse den Verkehr hier lähmen: Erstens ist die Grünphase Richtung Tannenbergstraße jetzt kürzer als während der Sperrung. Zweitens ist das Linksabbiegen auf der Tannenbergstraße bergauf in die Gravelottestraße jetzt wieder erlaubt und sorgt für Stillstände. Drittens ist die während der Sperrung eingerichtete Abbiegespur Richtung Akzenta wieder zu Gunsten von Parkplätzen weggefallen. Viertens ist an der Steinbeck, wo es früher dank Kreisverkehr rund lief, immer noch die als Zugeständnis an die Sperrung gebaute Ampellösung aktiv. Und das soll — übrigens weiterhin zum Unmut der Märkte an der Steinbeck — auch weiter so bleiben, weil der Rückbau (zu) teuer wäre...

Übermäßig durchdacht wirkt das alles nicht. Dabei hat die Verwaltung selbst in den entsprechenden Vorlagen darauf hingewiesen, dass der Verkehr Richtung Süden auf der Briller Straße nach Ende der Sperrung um 30 Prozent zunehmen wird. Vielleicht lässt sich die Politik ja das Ganze nochmal durch den Kopf gehen. Dann erinnert man sich bestimmt auch daran, dass der Robert-Daum-Platz schon lange vor der Sperrung dem generellen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war. Dieses Problem — das wird jetzt deutlich — war nur aufgeschoben, und ist weniger denn je aufgehoben ...