Immobilien-Rundschau Kleine Ursache, riesiger Schaden

Wuppertal · Immobilien kaufen, besitzen und verkaufen - das ist auch in Wuppertal ein Thema mit vielen Fragezeichen. Führende Marktexperten erklären in der Rundschau, was Anbieter und Interessenten wissen sollten. Heute: Frank Müller mit wichtigen Tipps zur Instandhaltung von Gebäuden.

Frank Müller gehört mit seinem Büro „fmi“ zu den größten Maklern in Wuppertal.

Foto: Bettina Osswald

Kleinere Ursachen verursachen häufig riesige Schäden. Wir stellen zwei typische Schäden vor, die mit wenig Aufwand verhindert werden können.

Ein Klassiker unter den Großschäden findet seine Ursache in fehlerhaften oder schadhaften Silikon- oder Acrylfugen in Badezimmern. Dort sind die Wanne, Dusche und der Waschtisch in aller Regel im Bereich des Anschlusses zwischen der Wand und dem Badobjekt mit Silikon oder Acryl dauerelastisch verfugt. Hier handelt es sich um sogenannte Wartungsfugen, also Fugen, die regelmäßiger Kontrolle bedürfen. Sind diese undicht, rinnt bei jeder Benutzung Wasser zwischen die Wand und beispielsweise die Dusche und gelangt dann unter das Bauteil. Da dort kaum Luft zirkuliert, trocknet die Nässe nicht weg. Es ist eine Frage der Zeit, bis die darunterliegende Decke durchnässt.

Bei Betondecken ist dies unangenehm und führt zu meist überschaubaren Mangelfolgeschäden. Bei Holzbalkendecken ist das Ergebnis mittelfristig fatal. Die Holzbalkendecke wird faul und verliert ihre Tragfähigkeit. Im schlimmsten Fall bildet sich holzzersetzender Hausschwamm. Eine umfangreiche und großflächige Sanierung wird dann erforderlich.

Daher ist jedem Eigentümer und Mieter zu empfehlen, die Fugen mindestens einmal jährlich einer Sichtprüfung zu unterziehen und auch kleinste Risse zu beseitigen. Vermieter sollten die Prüfung selbst vornehmen und sich nicht auf eine Kontrolle durch die Mieter verlassen.

Keller in Gebäuden sind nicht selten etwas feucht. Das ist zunächst nicht zwingend dramatisch. Insbesondere bei Altbauten mangelt es an Abdichtungen unter der Bodenplatte und in den erdberührenden Bereichen des Kellermauerwerks. Dieser „Mangel“ ist jedoch meist schon seit Errichtung des Gebäudes vorhanden. Nicht selten verstärkt sich die Kellerfeuchte jedoch. Die Ursache ist häufig in einem gut gemeinten aber bauphysikalische katastrophalen Lüftungsverhalten zu suchen. Auch Kellerräume müssen regelmäßig gelüftet werden, um die Feuchtigkeit abzutransportieren. Auf keinen Fall sollte dies jedoch an warmen oder gar heißen Sommertagen passieren. Die Kellerinnenwand verhält sich wie ein eiskalt gezapftes Bier im Sommer im Biergarten: An der Oberfläche bildet sich Kondensat!