Der ESC-2015-Blog von Peter Bergener Lenas "Crystal Sky"

Wuppertal · Ich weiß' nicht, wie es Euch ergeht. Aber beim Namen "Lena" habe ich sofort ein Bild im Kopf — und zwar den deutschen Sieg beim Eurovision Song Contest 2010. Und natürlich passend dazu auch eine Melodie im Ohr: den Siegertitel "Satellite".

Lena im Jahr 2011, als sie Deutschland mit "Taken by a stranger" vertrat und einen respektablen zehnten Platz erreichte.

Foto: Peter Bergener

Beim nächtlichen Besuch des "Euro-Clubs" in Wien habe ich auch dieses Jahr wieder freudig zur Kenntnis genommen, wie beliebt der Song doch noch beim (auch internationalem) Publikum ist. Man stürmte sofort die Tanzfläche, als "Satellite" erklang. Dieser Song ist einfach super und hat nichts von seinem Zauber verloren, dennoch ist Fakt: Das ist fünf Jahre her. Unsere Lena ist erwachsener geworden und präsentiert uns mittlerweile bereits ihr viertes Studioalbum. Sie möchte uns mit ihrem neuen Album "Crystal Sky" auch beweisen, dass es eine musikalische Veränderung der "Eurovisions-Lena" gibt. Sie schafft es auch, jedoch nur dann, wenn man sich darauf einlässt und offen für eine Veränderung ist.

Vielleicht muss man auch mal erwähnen, dass Lena in den vergangenen fünf Jahren nie richtig weg war. Vor zwei Jahren überzeugte sie bereits mit dem Album "Stardust" und der gleichnamigen Single-Auskopplung. Sie wurde mit Gold ausgezeichnet und gewann außerdem einen "Echo" für das beste nationale Musikvideo sowie die Trophäe als "Best German Act" bei den MTV European Music Awards.

Das Cover des neuen Albums.

Foto: Universalmusic

Zu ihrem neuen Album "Crystal Sky" hat sie übrigens gesagt, dass sie ihren persönlichen Musikgeschmack noch mehr in diesem Album auslebt. Unterstützt wurde sie hierbei vom englischen Producer-Team "BIFFCO" (Ellie Goulding, Kylie Minogue) und dem Songwriter Jonny Coffer (Sam Smith, Emeli Sandé). Bereits beim Erklingen des ersten Tracks "The girl" spürt man sofort, das ist ein anderer Lena-Sound. Im weiteren Hören spürt man, die Songs sind elektronischer und ausgefallener, mal hymnisch, mal zart. Und teilweise ertönen auch sphärische Klänge, die jedoch mit einem fetten Beat unterlegt sind.

Für mich persönlich hat dieses neue Album noch was Besonderes zu bieten, und das ist Lenas Zusammenarbeit mit Katrina Noorbergen, die bei neun Titeln des neuen Lena-Albums als Songwriterin mitgewirkt hat. Die gebürtige Australierin Katrina Noorbergen, die jetzt in Berlin lebt, habe ich in Wien bei der russischen (!) Pressekonferenz kennen gelernt. Und zwar, weil sie den Song "A million voices" co-komponierte zusammen mit Gabriel Alares. Außerdem war Katrina in Wien mit im Background der russischen Sängerin Polina Gagarina auf der Bühne. Und noch mehr Eurovision hat Katrina zu bieten: Für Ann-Sophie schrieb sie den Wildcard-Song der deutschen Vorentscheidung "Jump the gun".

Foto aus dem Pressezentrum Wien mit Katrina Noorbergen und Gabriel Alares.

Foto: Peter Bergener

Gerade die geschriebenen Songs von Katrina auf dem neuen Lena-Album gefallen mir extrem gut, so z.B. "Crystal Sky" und "Catapult". Solche Kennenlern-Geschichten internationaler Art, die gefallen mir.

Resümee von allem ist, dass Lena sich von dem kindlichen und eher verspieltem Lena-Sound der ersten beiden Alben verabschiedet hat und Electro-Hymnen nun eher im Programm erscheinen werden, die mich teilweise bei einigen Liedern an die isländische Sängerin Björk erinnern. Und das soll vielleicht auch so sein, wenn ich mir alleine nur das Coverbild des Albums betrachte.

Übrigens: Die Single-Suskoppelung "Traffic Lights" war genau die richtige Entscheidung und läuft bereits seit Wochen erfolgreich bei allen Radiostationen. Daumen hoch für Lena!

Euer Euro-Music-Peter!