Seit vorletzten Sonntag singe ich nur noch diesen Song, denn „Berlin, Berlin“ ist die Titelmelodie des großartigen Musicals „Ku'Ddamm 56“. Ich war vor Ort in Berlin, da ich eine Einladung zur Weltpremiere erhalten habe.

Das Musical wurde live am 1. Advent im Stage Theater des Westens in Berlin aufgeführt. Unter strengen Corona-Regeln (2G+ - also geimpft oder genesen sowie zusätzlich getestet) erlebte ich ein unbeschreiblich schönes Musical: Es war komisch, aber auch tragisch! Es wurde auf der Bühne getanzt, gestritten und geliebt, und ich genoss jede Sekunde dieses musikalischen Events. (Bilder:)

Bereits um 15 Uhr checkte ich zum „Red Carpet“ ein, denn wie Ihr an den Fotos erkennen könnt, waren viele Ehrengäste aus dem Showbizz und der Politik eingeladen.

Die Show "Ku'damm 56' entstand nach der gleichnamigen ZDF-Saga. Die Drehbuchautorin Annette Hess schuf die Bühnenversion gemeinsam mit Peter Plate und Ulf Leo Sommer, die für die Musik von „Rosenstolz“ bekannt sind.

Jeder Song berührte mich, sei es die Nachdenklichen, aber auch die Songs, die einem zum Tanzen mitreißen. Das tolle an der Musik ist, dass die Komponisten eine Mischung aus Rock'n‘Roll-Nostalgie mit aktuellem Sound und Arrangement fanden. Schon alleine bei dem Opener-Song „Monika“ ist man der Musik verfallen und möchte laut mitsingen. Ich sehe schon den Namen „Monika“ in den nächsten Jahren wieder ganz vorne bei den beliebtesten Mädchennamen.

Das Publikum war derart enthusiastisch, es gab Standing Ovations und der Applaus wollte nicht enden. Alle waren begeistert. Auch die anwesenden Politiker Klaus Wowereit und die künftige regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey riss es von den Stühlen. Sie ließen später im Interview verlauten: „1a umgesetzt. Es machte unheimlich Spaß“ sowie „Nicht nur Musik und Szenerie sind beeindruckend, sondern es werden auch so wichtige Themen wie die Bewältigung der Nachkriegszeit und die Rolle der Frau angesprochen.“

„Ku'damm 56 - Das Musical „ist die Bühnenadaption des von „UFA Fiction“ produzierten ZDF-Dreiteilers, der auch international viele Millionen Zuschauer in seinen Bann zog. Drei Stunden Musical live - da ging musikalisch ganz schön was ab mit tollem Arrangement und 1A-Stimmen. Alle Darstellerinnen und Darsteller waren perfekt. Sandra Leitner glänzte in der Rolle der „Monika“ sowie auch David Jakobs in der Rolle des „Freddy“.

Die Schicksale der Tanzschulinhaberin Catherina Schöllack und ihrer drei Töchter zwischen Wirtschaftswunder, Rebellion, Unterdrückung und Emanzipation bewegen nicht nur die, die die 1950er erlebt haben, sondern auch Kinder und Enkel. Im sehr liebevoll präsentierten „Ku'damm 56“-Musical über die Suche nach Liebe werden aber auch heiße Eisen wie Naziverbrechen und tabuisierte Homosexualität behandelt. Und zu allem knallt dann auch noch der „Sittenverfall“ in die beschauliche Tanzschule in Berlin: So betitelt die Tanzschulinhaberin Frau Schöllack den modernen Musikgeschmack der Jugend als „Urwaldmusik". Elisabeth Ebner alias Caterina Schöllacksingt präsentiert den Song des Musicals „Früher war alles viel Schöner" und beklagt sittenstreng dabei im Lied den Tanz „Rumba“ angewidert als „Rum-BAH“! So genial vorgetragen! Bravo!

Wow...jetzt spüre ich 1, 2, 3, 4, 5 o'clock-Rock - und bin so begeistert von allem, sei es Drehbuch, Songs, Künstler und Künstlerinnen und natürlich von Berlin, Berlin, Du heiße Braut. Ich hoffe, dass die Pandemie unter strengen 2G-Regeln weitere Aufführungen des Musicals erlaubt und kann Euch dieses Musical im Stage des Westens Berlin nur empfehlen.

Viele musikalische Grüße vom Euro-Music-Peter!