Neues Förderprogramm FDP: Klassenräume mit Luftfiltern ausstatten
Wuppertal · Die Wuppertaler FDP-Ratsfraktion fordert in einem Antrag die Verwaltung auf, Schulen und Kitas nach und nach mit Raumlüftungsgeräten auszustatten. Bei den Schulen solle mit den Grund- und Förderschulen begonnen werden. Dazu müssten die entsprechenden Fördermittel beantragt werden.
„Wir müssen die Sommerferien nutzen, um die Schulen für den Präsenzunterricht nach den Schulferien so auszustatten, dass der Unterricht in den Schulen auch bei steigenden Inzidenzzahlen im Herbst und Winter verlässlich stattfinden kann. Dies gilt allen voran für die Grund- und Förderschulen“, so Karin van der Most, Vorsitzende des Schulausschusses. „Bei jüngeren Schülern und Schülerinnen sind die Hygiene- und Abstandsregeln nicht optimal umsetzbar. Zudem sind die medizinischen Masken bei ihnen zu groß und daher nicht wirksam. Während den Erwachsenen und Jugendlichen ein Impfangebot gemacht werden kann, gibt es für Kinder unter 12 Jahren nach für vor keinen Impfstoff. Und mit dem Homeschooling tun sich gerade die jüngeren Kinder weiterhin schwer.“ Man müsse „Bildung an den Schulen garantieren“.
Ein weiteres Jahr Homeschooling wäre aus Sicht der Freien Demokraten „nicht hinnehmbar“. Zu groß seien die potentiellen Schäden für die Schülerinnen und Schüler und für die Gesellschaft. „Die bisherige Empfehlung des Umweltbundesamtes, das regelmäßige Lüften der Klassenräume sei die beste Option, um die Viruslast zu senken, ist längst durch wissenschaftliche Studien widerlegt. Wissenschaftler der Universität der Bundeswehr München, der Goethe-Universität Frankfurt und auch der RWTH Aachen kommen zu dem Schluss, dass Lüften allein keine zuverlässige Methode sei, um das Ansteckungsrisiko zu senken. Luftfilter sind geeignet, die Viruslast in einem Raum deutlich zu senken“, so van der Most. „Aus den Untersuchungen geht hervor, dass sich die Viruskonzentration in einem Raum mit 80 Quadratmetern durch den Raumfilter innerhalb von sechs Minuten halbieren lässt. Bei Dauerbetrieb war eine Anreicherung von infektiösem Aerosol nicht möglich. Moderne Luftfiltersysteme haben zudem den Vorteil, dass auch andere Erreger und Verunreinigungen aus der Luft herausgefiltert werden, so dass diese Ausrüstung dem Ausbreiten von Krankheiten generell vorbeugen und die Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen steigert.“
Auch die Stellungnahme der Innenraumlufthygiene-Kommission komm zu dem Ergebnis, dass aus gesundheitlichen und Nachhaltigkeits-Gründen perspektivisch alle dicht belegten Räume in Schulen und Bildungseinrichtungen mit Raumluft-technischen Anlagen ausgerüstet bzw. nachgerüstet werden sollten. „Seit gestern ist bekannt, dass der Bund jetzt in die Förderung von Luftfiltern in Schulen einsteigt. Der Einbau von Luftfiltern wird zu 80 Prozent der Kosten gefördert. Anträge müssen aber bis Ende des Jahres 2021 gestellt werden. Daher fordern wir die Verwaltung auf, alle Vorbereitungen für die Förderanträge und den Einbau von Luftfiltern in den Grund- und Förderschulen vorzubereiten. Wir wollen am Ende des Jahres von der Verwaltung nicht hören, die Förderlaufzeit war zu kurz. Die Sommerferien müssen dringend für die Nachrüstung der Klassenräume mit Lüftungssystemen angegangen werden. Es wurde schon viel Zeit vertan“, so van der Most.