Impfen in Praxen „Schlüssel für schnelleren Weg zur Normalität“
Wuppertal · Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein macht sich für ein schnelles und möglichst unbürokratisches Impfen in den Praxen stark. Man unterstütze „ausdrücklich die Strategie des Bundesgesundheitsministeriums für das breitaufgestellte Impfen in den Arztpraxen ab April“, heißt es.
Danach soll die Menge der pro Woche verfügbaren Impfstoffe zu einem bestimmten Teil an die Impfzentren gehen und der weitere verfügbare Impfstoff in Gänze an die Arztpraxen ausgeliefert werden. Diese Belieferung soll - wie bei normalen Grippeimpfungen auch - über die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel laufen. Der bürokratische Aufwand für die Praxen soll durch die gewohnten Bestell- und Abrechnungswege so gering wie möglich gehalten werden. Am Mittwoch (10. März 2021) war allerdings bekanntgeworden, dass sich der flächendeckende wegen fehlender Impfstoffmengen bis Mitte April verzögern kann. Vorrang hätten weiterhin die Impfzentren.
„Wir müssen gerade auch mit dem Blick auf andere Länder, in denen deutlich schneller und zielgerichteter geimpft wird, jetzt Strecke machen. Der Weg dahin kann nur über die Praxen gehen. Unsere Niedergelassenen in Nordrhein kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten und wissen genau, wie Impfen geht. Sie dürfen dabei nicht mit bürokratischen Hindernissen und umfangreichen Impf-Dokumentationen überfrachtet werden. Dann kommen wir nicht weiter“, sagt der Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein Dr. med. Frank Bergmann.
Er traue „unseren Ärztinnen und Ärzten zu, die Impfreihenfolge der Ständigen Impfkommission richtig zu interpretieren und umzusetzen – gleichzeitig traue ich Ihnen auch zu, Entscheidungen mit Augenmaß und mit dem richtigen Gespür für die Bedürfnisse ihrer Patientinnen und Patienten treffen zu können. Diskussionen um die richtige Impf-Reihenfolge und öffentlich ausgetragene Neiddebatten bringen uns an der Stelle einfach nicht weiter – das Impfen selbst ist entscheidend. Die Praxen können in Summe gesehen deutlich mehr Menschen impfen als die personell und finanziell eher aufwändigen Impfzentren.“