Handball-Bundesliga BHC-Chef Föste: „Umstellung auf Individualtraining“

Wuppertal / Solingen · Eigentlich wollte der Handball-Bundesligist Bergischer HC am 19. März 2020 im Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig die nächsten wichtigen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt holen. Doch daraus wird nichts. Mit Blick auf die Corona-Pandemie hat die Liga den Spielbetrieb bis mindestens 23. April ausgesetzt. BHC-Geschäftsführer Jörg Föste nimmt dazu im Rundschau-Interview Stellung.

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste.

Foto: Dirk Freund

Rundschau: Was bedeutet die Entscheidung aus Sicht des BHC für den Trainingsbetrieb der Mannschaft, die allgemeine Organisation und die Geschäftsstelle?

Föste: „Wir werden uns am Montag nach dem für die Mannschaft freien Wochenende treffen, um das weitere Vorgehen gemeinsam zu besprechen. Meine Empfehlung lautet dann: Umstellung von Teamtraining auf Individualtraining. Für die wenigen Mitarbeiter der Geschäftsstelle türmen sich zusätzliche Aufgaben. Wir werden dort das Arbeitspensum noch steigern müssen.“

Rundschau: Auf jeden Fall finden die Heimspiele gegen Leipzig am 19. März und gegen Stuttgart am 9. April nicht statt. Wie hart trifft das den BHC finanziell?

Föste: „Partner und Fans zeigen sich besonnen und solidarisch. Da steht die BHC-Familie gerade in der Not fest zusammen. Was die Finanzen angeht, hat Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann gestern den prägnanten Satz gesagt: ,Jetzt ist Schlecht-Wetter-Management angesagt.‘ Ohne vermessen zu sein, können gerade wir beim BHC auf einen gewissen Erfahrungsschatz in dieser Disziplin verweisen.“

Rundschau: Eigentlich sollte die Saison am 14. Mai mit der Partie gegen Ludwigshafen enden. Wie könnte ein „Notfall“-Terminplan aussehen?

Föste: „Es gibt vier definierte Nachholtermine; zwei davon vor dem 14. Mai und zwei danach.“

Rundschau: Inwieweit sind die Planungen für die kommende Saison von der Spielpause betroffen?

Föste: „Wenn es uns gelingt, die brisante wirtschaftliche Situation zu meistern, dann wäre selbst ein Saisonaus im April nicht existenzgefährdend. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit vereinten Kräften die Situation meistern werden. Und dann werden die Planungen für die nächste Saison unverändert umgesetzt.“

Rundschau: Wie gehen Sie persönlich mit der Corona-Krise um?

Föste: „Vorsicht und Umsicht sind hilfreiche Begleiter. Weniger Kontakte, Schutzhandschuhe und (selten) Mundschutz. Digitales Arbeiten wäre selbst in Quarantäne unvermindert möglich. Wenn wir alle gemeinsam ein paar Wochen lang die Gesundheitshinweise beachten, ist der Spuk hoffentlich bald vorbei.“