Corona-Pandemie Volle Lebensmittelläden, leere Büros, kein Wupperputz
Wuppertal · Wie geht Wuppertal mit den restriktiven Maßnahmen um, die den Corona-Virus eindämmen sollen? Hier Meldungen vom Montag.
Der Artikel wird fortlaufend aktualisiert.
Bürgerbüros geschlossen: Als Konsequenz aus den aktuellen Maßnahmen gegen das Coronavirus ist das Personal im Einwohnermeldeamt reduziert. Es können deswegen aktuell keine Tagestermine mehr für Bürgerinnen und Bürger gemacht werden, die spontan ohne reservierten Termin zum Einwohnermeldeamt kommen. Außerdem schließt die Stadt bis auf Weiteres die Bürgerbüros in den Stadtteilen, um die vorhandenen Kräfte am Steinweg zu konzentrieren.
Events: Viele Menschen fragen sich, was mit den für die kommenden Tage geplanten Veranstaltungen passiert. Während manche Konzerte oder Theaterstücke ersatzlos ausfallen, werden für viele Veranstaltungen auch Ersatztermine geplant. Die Veranstaltungsplattform Wuppertal-Live.de hat hierzu eine Seite mit allen bekannten Änderungen eingerichtet, die laufend aktualisiert wird. Dort steht auch, welche bereits gebuchten Tickets gültig bleiben und welche zurückgegeben werden können: www.wuppertal-live.de/aktuell
Kein Wupperputz: Die Stadt hat die für den 28. März geplante Saubermach-Aktion abgesagt. Wupperputz. „Leider kann auch kein Nachholtermin angeboten werden, da aus Gründen des Naturschutzes die Ufer der Wupper ab April nicht mehr betreten werden sollen, um brütende Arten dort nicht zu stören. Im Frühjahr kommenden Jahres soll die beliebte Gemeinschaftsaktion aber wieder an den Start gehen“, so die Verwaltung. Außerdem entfallen fallen alle Veranstaltungen im Frauenzentrum „Urania“ aus. Die für den 21. März geplante Eröffnung des Queeren Zentrums „Inside:Out“ wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Ziemlich dämlich: Am Langerfelder Markt fuhr am Montagnachmittag ein besonders „lustiger“ Zeitgenosse mit seinem Pkw herum und brüllte mehrfach „Corona“ aus dem offenen Fenster. Die Passantinnen und Passanten reagierten mit verständnislosem Koptschütteln.
Geschäfte: Viel los vor allem in Lebensmittelläden und Apotheken - so stellt sich die Lage dar. Dass die Bürgerinnen und Bürger größtenteils zu Hause bleiben, davon war am Morgen und Mittag noch nicht viel zu sehen. Stark nachgefragt sind weiterhin Toilettenpapier, Mehl und Nudeln. „Hamsterkäufer“ sind allerdings nur vereinzelt zu sehen. Stattdessen scheinen die Bürgerinnen und Bürger eher ein paar Teile mehr als üblich mitzunehmen. Viele Unternehmen haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins „Home-Office“ geschickt, die meisten Dienststellen sind inzwischen geschlossen.
Rentenfragen: Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland beendet bis auf Weiteres den Publikumsverkehr in seinem Wuppertaler Service-Zentrum. Persönliche Termine können ab Dienstag (17. März) in den Auskunfts- und Beratungsstellen können ab Dienstag (17. März) nicht mehr stattfinden. Stattdessen laufen sie per Telefon. Auf der Internetseite www.deutsche-rentenversicherung.de stehen Online-Dienste zur Verfügung. Für allgemeine Fragen steht das kostenlose Servicetelefon unter der Rufnummer 0800 1000 48013 zur Verfügung, und zwar Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 19.30 Uhr und Freitag von 7.30 bis 15.30 Uhr.
Handball: Kann die Bundesliga und damit auch der Bergische HC die Saison zu Ende spielen? Darüber haben am Dienstag die 18 Erstligisten, das HBL-Präsidium und die Mitarbeiter der HBL GmbH in einer mehrstündigen Telefonkonferenz diskutiert. Ergebnis: Die HBL hält an ihrem Beschluss des Präsidiums fest, die Saison nach Möglichkeit regulär zu beenden. Dies sei allerdings von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und den damit in Zusammenhang stehenden politischen, gesetzlichen und behördlichen Rahmenbedingungen abhängig: „Die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung hat dabei selbstverständlich höchste Priorität“. Man stelle sich den organisatorischen und ökonomischen Herausforderungen und werde „dabei auch die Instrumente, die der Gesetzgeber zur Regulierung von wirtschaftlichen Schäden und Unwägbarkeiten zur Verfügung stellt, nutzen“. Die Clubs stünden wie viele andere Unternehmen vor nie dagewesenen Herausforderungen: „Alle Teilnehmer unterstrichen ihre große Bereitschaft, die sportliche und wirtschaftliche Krise aus eigenen Kräften zu bewältigen. Damit dies gelingen kann, ist größtmögliche Solidarität untereinander unabdingbar. Alle Beteiligten sind nun gefordert, ihren Beitrag zur Sicherung von Stabilität und Zukunft des professionellen Handballs zu leisten. Die HBL begrüßt ausdrücklich den hohen Einsatz der politischen Institutionen und Behörden. Der deutsche Klubhandball ist sich seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst und nimmt diese auf vielfältige Weise wahr.“
Sport: Die Boxgala mit dem Wuppertaler Vincenzo Gualtieri, die am kommenden Samstag (21. März 2020) in der Wuppertaler Bayer-Halle stattfinden sollte, dann ins Berliner Gym des Veranstalters AGON verlegt wurde und von dort per Livestream übertragen werden sollte, ist nun endgültig abgesagt. Die Stadt Berlin hat in einem Eildekret alle Veranstaltungen über 50 Teilnehmern sowie jeglichen Sportbetrieb verboten, unabhängig ob privat oder öffentlich. AGON-Chef Ingo Volckmann: „Bis zuletzt hatte ich gehofft, unseren Fans einen Livestream anbieten zu können. Doch die neue ,Verordnung zur Eindämmung des Corona-Virus in Berlin‘ legt ganz klar fest, was möglich ist und was nicht. Und nicht mehr möglich sind die Boxkämpfe. Die Vorkehrungen der Stadt Berlin sind mit empfindlichen Einschränkungen verbunden, jedoch letztendlich im Interesse aller. Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen, denn zurzeit stellen nicht wir, und damit meine ich alle Bürger die Regeln auf, sondern das Corona-Virus. Ich bin mir aber sicher, wenn wir zusammenhalten, dann werden wir auch diesen Gegner gemeinsam besiegen und schon bald wieder tolle Boxkämpfe erleben.“