2. Handball-Bundesliga TVB-Keeperin Centini: „Gesundheit steht im Vordergrund“
Wuppertal · Das Corona-Virus macht auch vor der Handball-Bundesliga der Frauen nicht halt. Der Vorstand der HBF hatte deshalb für das Wochenende alle Spiele abgesagt. Dementsprechend fand auch die Heimpartie des Zweitligisten TVB Wuppertal gegen die TG Nürtingen nicht statt. Keeperin Dana Centini versteht das – und blickt voraus.
Das Virus verhinderte vorerst den Plan der „Handballgirls“, wichtige Punkte im Kampf um den Ligaverbleib einzusammeln. „Es ist natürlich sehr schade, dass wir am Samstag nicht spielen konnten. Wir wären auf einen direkten Konkurrenten getroffen und hätten aus meiner Sicht definitiv eine Chance gehabt. Gleichzeitig ist es natürlich völlig klar, dass die Gesundheit im Vordergrund steht und bei allen Entscheidungen auch im Vordergrund stehen muss“, so Torhüterin Dana Centini. Der weitere Verlauf der Saison ist nun völlig offen. Auch HBF-Spielleiter Uwe Stemberg kann noch keine klare Aussage treffen: „Wir werden das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten besprechen und gemeinsam über alle weiteren Maßnahmen im Laufe der nächsten Woche beraten.“
Dass der TVB überhaupt im Abstiegskampf feststeckt, ist auch für Dana Centini völlig neu. In den insgesamt acht Jahren kann sich die Torfrau an keine vergleichsweise dramatische Situation erinnern: „Wir haben in all der Zeit meist immer nur positive Dinge erlebt. Jetzt mit einer jungen Mannschaft im Abstiegskampf zu stecken, ist eine völlig neue Erfahrung. Ich konzentriere mich derzeit einzig und allein auf die Mission Ligaverbleib und kann an nichts anderes denken.“ Die ehemalige Junioren-Nationalspielerin gehört unter anderem neben Michelle Stefes und Melina Fabisch zu den Gesichtern des Clubs. Bereits seit 2012 steht die 23-jährige für den TVB auf der Platte und pflegt zum Verein eine ganz besondere Beziehung: „Ich bin mit 16 zum TVB gekommen, wurde hier zu einer kompletten und reiferen Spielerin ausgebildet. Die Handballgirls sind für mich wie eine Familie und es ist ein absolutes Privileg für diesen Verein aufzulaufen.“
Mit Natascha Krückemeier bildet Centini für Zweitliga-Verhältnisse ein qualitativ hochwertiges Torwartduo, auch wenn die Spielzeit für beide bisher wechselhaft verlief. „Ich bin sehr selbstkritisch und denke selbst nach einem guten Spiel, dass ich den ein oder anderen Ball mehr hätte halten können. Es gab einige Spiele, in denen ich meiner Mannschaft helfen konnte, und einige, in denen ich kaum eine Hand an den Ball bekommen habe. Wir müssen in dieser Phase einfach auf jeder Position noch eine Schippe drauflegen, damit der Klassenerhalt glückt“, bewertet Centini ihre eigene Leistung.
Damit der TVB diese Mission erfolgreich bestreitet, kommt es nun auf die so genannten „Basics“ an, analysiert sie: „Wir müssen gut trainieren und auch das spielfreie Wochenende nutzen, um taktische Vorgabe zu verinnerlichen. In den Spielen müssen wir dann selbst bei einem Rückstand positiv bleiben und dürfen den Glauben nicht verlieren. Wir haben schon oft gezeigt, dass wir gemeinsam Rückschläge überwinden können.“
Die nachvollziehbare Spielabsage ist für die „Handballgirls“ besonders bitter. Im Vergleich zur Vorwoche hätte Übergangstrainer Dieter Trippen wieder auf den nahezu kompletten Kader zurückgreifen können. Bis auf die Langzeitverletzte Luisa Knippert haben zahlreiche Spielerinnen ihre Krankheit überwunden. Heute werden die Spielerinnen voraussichtlich trotzdem in der Halle stehen und eine intensive Trainingseinheit absolvieren. Schließlich kam es in dieser Saison selten vor, dass fast alle gesund an Bord waren.
Abseits der Platte gibt es rund um die Buschenburg Grund zur Freude. Neben der Zusage von Michelle Stefes, bei einem Ligaverbleib dem TVB treu zu bleiben, hat auch Dana Centini in den vergangenen Tagen ihre Entscheidung getroffen: „Der TV Beyeröhde ist für mich einfach eine Herzensangelegenheit, zudem hatte ich in den letzten Wochen gute Gespräche mit unserem zukünftigen Trainer Dominik Schlechter, sodass mir der Entschluss leicht gefallen ist, auch in der kommenden Saison für die Handballgirls zu spielen.“