Corona in Wuppertal Keine Besuche, Ikea schließt

Wuppertal · Corona und kein Ende: Am Montag hat die Stadt angeordnet, dass in ihren eigenen Altenheimen ab sofort keine Besuche mehr stattfinden dürfen, Bund und Land haben den Zutritt zu Fitness-Studios, Freizeiteinrichtungen und Spielplätzen untersagt. Gestern verkündeten die ersten Krankenhäuser Besuchsverbote – und Ikea schloss seine Türen.

Zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern haben das Petrus-Krankenhaus und das St.Josef-Krankenhaus als erste Wuppertaler Kliniken ein Besuchsverbot erlassen.

Foto: Petrus Krankenhaus

Ausnahmen beim Altenheim-Besuchsverbot will die Stadt laut Sozial- und Gesundheitsdezernent Stefan Kühn bei der „Begleitung in der letzten Lebensphase“ machen. Wie Wuppertals private Altenheime mit dem Thema umgehen werden, konnte am Montag bei der Pressekonferenz des Oberbürgermeisters noch nicht beantwortet werden.

Fest steht aber so viel: Stand Montag, 16. März, um 16.30 Uhr gab es 26 positiv getestete Corona-Fälle in der Stadt. Sie alle haben sich im Ausland infiziert. 214 Menschen befinden sich in Quarantäne – niemand musste bisher wegen Corona ins Krankenhaus: Es handelt sich um leichte oder mittlere Infektionen.

Getestet werden in der städtischen Anlaufstelle auf Linde aktuell täglich um die 30 Menschen, die vorher einen Test-Termin bei ihrem Arzt, in einer Klinik oder beim Gesundheitsamt vereinbart haben.

Dezernent Kühn rechnet allerdings damit, dass all die Zahlen, die am Montag genannt wurden, in Kürze steigen werden: Es gebe jetzt eine „massive Urlaubsrückkehrerwelle, da beispielsweise die Feriengäste in Österreich einfach ins Auto gesetzt und gebeten werden, das Land auf direkten Weg zu verlassen.“ Außerdem seien neue Risikogebiete zu den bisher bekannten hinzugekommen – beispielsweise Kalifornien, New York, der US-Bundesstaat Washington, die spanische Hauptstadt Madrid, oder auch die französische Region Champagne.

Bei den Schulen, die ab heute definitiv geschlossen sind, sei es, so Stefan Kühn, am Montag und Dienstag ruhig geblieben. Für die 68 städtischen Kitas wurde in der Pressekonferenz nochmals das konsequente Betretungsverbot unterstrichen – außer für die Kinder, deren Eltern ein Recht auf Notbetreuung haben. Der Gesundheits-Dezernent macht außerdem – angesichts bestimmter Gerüchte – deutlich, dass das Betretungsverbot „selbstverständlich auch für alle Betriebs-Kindergärten gilt“.

Der Rat der Stadt wird am 11. Mai tagen – an einem Ort, der groß genug ist, um ausreichenden Sitzabstand zwischen allen Kommunalpolitikern zu ermöglichen. Die vorgeschriebene Öffentlichkeit der Sitzung wird per TV-Übertragung hergestellt. Städtische Ausschüsse allerdings werden bis auf weiteres nicht stattfinden.

Gestern reagierten das Barmer Petrus- und das Elberfelder St. Josef-Krankenhaus mit einem generellen Besuchsverbot auf die weiter ansteigenden Infektionszahlen. Ausnahmen bestünden nur für schwersterkrankte Patienten nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Angehörige müssen vorher mit dem Petrus-Krankenhaus (0202–299-0) beziehungsweise dem Krankenhaus St. Josef (0202–485-151) Kontakt aufnehmen. Ebenfalls aus Rücksicht auf Kunden und Mitarbeiter hat Ikea gestern seine Häuser in ganz Deutschland, also auch in Wuppertal, geschlossen.