Corona-Virus Der Krisenstab - wer sitzt drin und was macht er?

Wuppertal · Wenn es um den Umgang mit der Corona-Pandemie in Wuppertal geht, laufen alle Fäden beim städtischen Krisenstab zusammen. Wie setzt sich der eigentlich zusammen und wie arbeitet er?

Statkämmerer Johannes Slawig ist Vorsitzender des Krisenstabs, Ordnungsdezernent Matthias fungiert als Stellvertreter.

Foto: Max Höllwarth / Wuppertaler Rundschau

In Deutschland ist bekanntlich alles geregelt - also auch der Umgang der Behörden mit Krisenfällen. In Nordrhein-Westfalen gibt es dazu den Erlass zum „Krisenmanagement durch Krisenstäbe im Lande Nordrhein-Westfalen bei Großeinsatzlagen, Krisen und Katastrophen“. Er schreibt vor, dass Städte jederzeit eine Krisenstab bilden können müssen, in dem alle zur Bewältigung der Lage notwendigen städtischen Ämter und bei Bedarf auch externe Fachleute vertreten sind. Der Stab steht unter der Leitung des Hauptverwaltungsbeamten. In Wuppertal ist das Oberbürgermeister Andreas Mucke, der die Aufgabe an Stadtkämmerer Johannes Slawig übertragen hat.

Einberufen wurde der Krisenstab vor dem Corona-Ausbruch zuletzt Anfang Februar wegen Sturmtief „Sabine“. Vor einem Jahr musste er über Nacht aktiviert werden, als die einsturzgefährdeten Mehrfamilienhäuser in der Beyeröhde evakuiert wurden. „Die Mitglieder werden dann über Handy verständigt“, erklärt Stadt-Sprecherin Martina Eckermann, die im Krisenstab für den Bereich Bevölkerungsinformation und Medienarbeit zuständig ist. Im Zuge der Corona-Pandemie tritt das Gremium aktuell täglich zusammen, um die Lage zu beurteilen und sich Gedanken darüber zu machen, wie man Weisungen von Bund und Land in Wuppertal umsetzen kann. Und auch, ob man vor Ort noch über diese Verfügungen hinaus weitere Beschränkungen erlässt. So war es beispielsweise am Dienstag, als der Krisenstab frühzeitig die komplette Schließung von Restaurants verfügte, die laut Land noch bis 15 Uhr hätten öffnen dürfen.

Normalerweise rufen Stadtdirektor Slawig und Ordnungsdezernent Matthias Nocke als stelvertretender Leiter den Stab in einem eigens mit Flipcharts und viel Kommunikationstechnik eingerichteten Raum in der dritten Rathaus-Etage zusammen.Aktuell geht man aber in größeren Sälen auf entsprechende Distanz. Hinzu stößt noch ein Unterstützungsteam, das während der Treffen aktuelle Corona-Entwicklungen an den Stab weiterreicht. Zu dem gehören aktuell übrigens nicht Einrichtungen wie das Veterinär- und das Umweltamt oder das Team für die Unterbringung von Menschen, die keine Berührungspunkte mit der Krise haben.

Über die Lage in Wuppertal, aktuelle Corona-Fallzahlen und seine Beschlüsse berichtet der Krisenstab direkt an die Bezirksregierung. Für die operative Umsetzung dieser Beschlüsse gibt es vor Ort mit der Einsatzleitung zudem noch eine Art „Task Force“, deren Einrichtung ebenfalls im Landeserlass zu Krisenstäben geregelt ist.