Wuppertals Chronik 2019 H wie Holperstart

Wuppertal · Neun Monate lang mussten die Wuppertalerinnen und Wuppertaler auf ihr Wahrzeichen verzichten.

Diese Waggons sind inzwischen Legende.

Foto: Christoph Petersen

Die Hoffnung, dass die Schwebebahn nach dem Absturz einer Stromschiene, die im November 2018 einen Autofahrer auf Höhe der Station Stadion/Zoo nur knapp verfehlte, schnell wieder den regulären Betrieb aufnehmen würde, war schnell dahin. Der Gesamtschaden wurde auf rund zwei Millionen Euro geschätzt. Die Aufsichtsbehörde hatte zahlreiche Fragen, die Staatsanwaltschaft ermittelte – und stellte das Verfahren ein. Immerhin: Im Frühjahr war die Schwebebahn wieder zu sehen.

Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) nutzten die Zwangspause, um das neue Betriebssystem und die neue Wagen-Generation an den Start zu bringen. Am 1. August um 5.12 Uhr war es soweit: Der Linienverkehr von Vohwinkel bis Oberbarmen startete. Gleichzeitig verabschiedeten sich die Bürgerinnen und Bürger von den orange-blauen Waggons. Es lief zunächst nicht alles rund. Immer wieder kam es zu Betriebsstörungen. „Die ersten Tage waren Mist“, räumte „WSW mobil“-Chef Ulrich Jaeger ein. Allerdings gab er zu bedenken: Wie den Umstieg von einem 60er Jahre-Oldtimer auf ein Auto des 21. Jahrhunderts – so müsse man sich die Unterschiede zwischen dem Betriebssystem, mit dem die Schwebebahn jahrzehntelang lief, und der Technik, die jetzt am Start ist, vorstellen.

(jak)