Fußball-Oberliga Niederrhein WSV: Schmunzeln über KFC-Aussagen
Wuppertal · Herbstmeisterschaft, Tabellenplatz eins während der Winterpause — beim Fußball-Oberligist WSV herrschte nach dem 5:2 (3:1) gegen Germania Ratingen große Zufriedenheit. Zumal der deutliche Sieg auch ohne Spielmacher Gaetano Manno zustande kam, der seine Zerrung doch noch nicht vollständig auskuriert hatte.
Weil der Verfolger KFC Uerdingen vor der Winterpause nur noch eine Partie bestreitet und der WSV seinen Fünf-Punkte-Vorsprung verteidigte, bleibt er über die Feiertage auf jeden Fall ganz oben. KFC-Trainer Michael Boris hatte unter der Woche via "Reviersport" behauptet, Uerdingen habe Spieler wie Ercan Aydogmus und Gaetano Manno nicht bezahlen können — und angedeutet, dass die beiden und Torjäger Marvin Ellmann wesentlich mehr bekämen als die aus der U19 gekommenen Akteure.
WSV-Coach Stefan Vollmerhausen mochte Boris‘ Aussagen nicht auf dem Verein sitzen lassen: "Ich kümmere mich nicht um Vertragsinhalte, aber alle, die mich kennen, wissen, dass mir Werte vermittelt wurden und es einen Ehrenkodex gibt. Ich würde niemals über Vertragsinhalte berichten und erst recht keine Unwahrheiten verbreiten. Natürlich waren die Aussagen von KFC-Trainer Michael Boris auch Thema in der Kabine. Der ein oder andere meiner Spieler kennt ihn persönlich, und wir hatten reichlich Spaß. Wenn da mehr kommt, immer gerne."
Manno selber bekräftigte seit Saisonbeginn immer wieder, dass er in Krefeld mehr Geld bekommen hätte, er aber unbedingt in Wuppertal spielen wollte. Auch die Tatsachen, dass der WSV weiterhin Geld für das geplante Trainingslager im Januar in der Türkei einzusammeln versucht (Sportdirektor Manuel Bölstler: "Heute hat sich definitiv etwas getan, aber ich weiß noch nicht wie viel") und die Kosten für das Insolvenzverfahren noch beglichen werden müssen, sprechen eher nicht dafür, dass Finanzvorstand Lothar Stücker mit einem finanziellen Füllhorn umhergeht. Und so wurden die Aussagen unter "Uerdingen ist nervös" abgehakt.
Das war dann aber auch das einzige Ärgernis an einem ersten Advent, der mit einem Traumtor von Davide Leikauf begann. Der Mittelfeldspieler gab sich hernach bescheiden: "Mir geht es nicht um meine Treffer. Klar freue ich mich über meine Tore, aber der Erfolg der Mannschaft ist viel mehr wert. Wir haben heute alle ein wirklich gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen." Um auf Nachfrage dann aber zuzugeben: "Den habe ich optimal erwischt — und dann ist er natürlich sensationell eigeschlagen …"
Ob das Viertelfinale im Niederrheinpokal am Mittwoch (2. Dezember 2015, 19 Uhr) bei SW Essen stattfindet, steht momentan noch nicht fest.