Konzert in der Historischen Stadthalle Till Christmas ...

Wuppertal · ... mit diesem kleinen Wortspiel lädt Till Brönner, Deutschlands Jazz-Trompeter Nummer eins, zu einer Weihnachtstournee, die ihn auch in die Wuppertaler Stadthalle führt. Hendrik Walder sprach mit ihm über ein besonderes musikalisches Weihnachtsprojekt, das perfekt in diese Zeit zu passen scheint.

Till Brönner.

Foto: Robert Eikelpoth

Rundschau: Soeben ist das neue Weihnachtsalbum von Ihnen erschienen, das völlig anders klingt als das opulente Christmas-Album von 2007.

Brönner: „Ja, wir wollten uns diesmal mit einer kleinen Formation relativ puristisch den Stücken widmen. Den Plan dafür gab es schon länger und aufgrund der äußeren Umstände der letzten eineinhalb Jahre konnten wir dieses Vorhaben zugleich sehr intensiv vorbereiten. Mit Pianist Frank Chastenier und Bassist Christian von Kaphengst verbindet mich eine lange Zusammenarbeit und musikalische Freundschaft. Ich denke und hoffe, das merkt man den Arrangements auch an.“

Rundschau: Sie haben sehr unterschiedliche Titel aufgenommen, von „O Tannenbaum“ bis „Christmas time is here“, von „Ich steh‘ an deiner Krippen hier“ bis „Silver Bells“. Und doch gibt es musikalisch keine Brüche.

Brönner: „Das freut mich. Wir haben uns schon bemüht, einen gemeinsamen roten Faden zu spinnen. Die Musik ist ruhig, mitunter fast besinnlich, so wie es zum Anlass passt.

Rundschau: Welche Beziehung haben Sie persönlich denn zu Weihnachten?

Brönner: „Nun, ich bin in einer katholischen Familie groß geworden, mit all den Hochämtern, die dazu gehören. Da habe ich sogar noch Trompete mit gespielt, mich dann aber früh dem Jazz gewidmet. Heute sehe ich Weihnachten vor allem als das Fest der Kinder oder für Kinder. Vielleicht auch deswegen endet das Album mit dem Klassiker ,Lalelu’, mit dem die Kinder am Ende eines langen Weihnachtsabends zur Ruhe kommen könnten. Aber was mich selbst angeht: Ich muss nicht in der Weihnachtszeit die ganze Zeit mit einem Kleiderbügel in den Mundwinkeln herumlaufen.“

Rundschau: Es gibt ja auch Menschen, für die Weihnachten eher schlimm ist ...

Brönner: „Allerdings, die haben ganz andere Probleme. Aber auch für solche Menschen ist diese Musik durchaus gedacht, vielleicht kann sie ein wenig Harmonie ins Leben bringen.  

Rundschau: Ihr Weihnachtsprogramm ruft förmlich nach dem weichen Klang des Flügelhorns.

Brönner: „Das werde ich auch überwiegend spielen, außer bei den Stücken mit Dämpfer, da benutze ich die Trompete.“

Rundschau: Sie haben schön öfter in der Stadthalle gespielt. Ihr Urteil?

Brönner: „Ich weiß, dass die Akustik eine hervorragenden Ruf bei sinfonischen Werken genießt. Für unsere Art der Musik ist sie nicht ganz unkompliziert, wir werden uns wieder sehr genau mit dem Sound beschäftigen. Aber optisch ist sie natürlich ein Genuss, ich freue mich schon jetzt auf den ersten Rundgang.“