Nächstebreck Kunst am Haus: GWG fördert Projekte

Wuppertal · An Laufkundschaft haben sich die Künstler Frank N und Birgit Pardun gewöhnen können, als sie vergangenen Jahr im Rahmen der Aktion „out and about“ (OAA) auf den Corona-Shutdown reagierten und mit Plakatwänden den öffentlichen Raum zur Kunstgalerie machten. Das Ziel der Kooperation mit der GWG ist jedoch ein anderes, wenn sie ab April die GWG-Siedlung Agnes-Miegel-Straße zum öffentlichen Ausstellungsort machen.

Von li.: Frank N, Birgit Pardun und GWG Geschäftsführer Oliver Zier.

Foto: GWG

„Das ist erst einmal eine Aktion für die Mieter und Anwohner“, sagt Frank N. Die elf Wohnhäuser der Siedlung mit bis zu neun Stockwerken stammen von 1968 und vermitteln auf den ersten Blick die typische Ästhetik jener Jahre. „Geringe Fluktuation, viele langjährige Mieter und dass derzeit nur sehr wenige Wohnungen frei sind, belegen aber, dass die Mieter gern dort leben. Umlaufende Balkone ohne Trennwände fördern das Miteinander, der prächtige Fernblick macht vor allem die oberen Stockwerke begehrt, die Betreuung durch die GWG schließlich nimmt die Sorgen, die viele vergleichbare Siedlungen in anderen Großstädten prägen“, so das Unternehmen.

Und nun öffnet sich mit der Kunstaktion ein neuer Weg, mit dem die GWG ein positives Zeichen setzen möchte. Schließlich stehe man „für einen Dreiklang aus wirtschaftlichem Erfolg, Natur- und Umweltschutz, aber eben auch sozialem Engagement“. Bei einer Kunstaktion soll es im Quartier Agnes-Miegel-Straße jedoch nicht bleiben. „Schon bald soll es dort optisch und energetisch moderner werden. Die Planungen für ein umfassendes und nachhaltiges Modernisierungskonzept laufen aktuell auf Hochtouren“, so GWG-Geschäftsführer Oliver Zier. Das Wohl der Mieterinnen und Mieter habe hohe Priorität.

Das erste „Kunst am Haus“-Objekt wird an einem Flachbau mit einer fensterlosen Schauseite von etwa 14 x 3,80 m vor der Hausnummer 11 der Agnes-Miegel-Straße zu bestaunen sein. Frank N wird dort ein Motiv aufbringen, dessen Message „Don’t worry!“ mehr denn je in die Zeit passt. Nach drei Monaten reicht er die Ausstellungsfläche an Künstler-Kollegen weiter. Die Aktion soll künftig auf weitere GWG-Quartiere ausgedehnt werden.

„Kunst in die Quartiere bringen, um so den Zugang für alle Bevölkerungsschichten ebnen, zugleich auf die lokale Kunst- und Kulturszene aufmerksam machen und diese fördern“, ist das Anliegen von Zier. Darin sieht auch Frank N Perspektiven: „Es geht für uns Künstler darum, auch in dieser schwierigen Zeit präsent zu bleiben. Und vielleicht stellt sich ja doch noch ein ähnlicher Effekt wie bei ‚out and about‘ ein – dass Interessierte mit dem Fahrrad von Quartier zu Quartier losziehen, um Kunst zu betrachten.“