Oberbarmen Street-Art-Projekt macht Geschichte sichtbar
Wichlinghausen · Das dokumentarische Street-Art-Projekt „Zeitzeugen“ lädt Passantinnen und Passanten in Oberbarmen und Wichlinghausen ein, die Geschichte und Veränderung ihrer Stadtteile und des ehemaligen BOB-Textilwerks zu entdecken.
Die Initiatorinnen Anna Dorsch und Mandy Wiegand haben QR-Codes an der Fabrikfassade des ehemaligen August-Bünger-Textilwerks und dem „BOB CAMPUS“-Projektbüro angebracht. Mit ihnen lassen sich die filmisch festgehaltenen Stimmen von Menschen aus den Vierteln direkt auf dem Smartphone abrufen. „Zeitzeigen“ schlägt mit Videos von Interviews eine Brücke zwischen Historie und Gegenwart rund um den „BOB CAMPUS“.
Mandy Wiegand versammelt 19 Menschen aus Oberbarmen und Wichlinghausen in einem Wimmelbild auf der Fassade Projektbüros an der Wichlinghauser Straße. Sie bringt die Menschen vor die Kamera und zeigt dabei deren Innen- und Außenwahrnehmung ihres Stadtteils. Anna Dorsch bringt vier ehemalige Mitarbeitende des BOB-Textilwerks zurück in die Fabrik. Sie verbindet ihre persönlichen Geschichten mit aufgearbeitetem historischen Filmmaterial und den Erzählungen eines Historikers für Regionalgeschichte.
Seit 2019 wird die ehemalige Textilfabrik Bünger zu einer gemeinwohlorientiert betriebenen Immobilie umgebaut – mit Wohnungen, Arbeitsräumen, einer Kita und einem Nachbarschaftspark. Ziel des Street-Art-Projekts ist es, neue Perspektiven auf das Leben, das Image und mögliche Veränderungen rund um Oberbarmen und Wichlinghausen zu unterstützen. „Während der anhaltenden Corona-Lage ist es eine Herausforderung, die in den vergangenen Jahren mobilisierte und involvierte Nachbarschaft an der Entwicklung des ,BOB CAMPUS‘ teilhaben zu lassen. Mit dem Projekt ,Zeitzeugen‘ möchten wir die Geschichte und Transformation des Ortes betonen, um auf die künftige Veränderung des ehemaligen August Bünger BOB Textilwerks und das entstehende gemeinwohlorientierte Vorhaben des ,BOB CAMPUS aufmerksam zu machen“, erzählen Dorsch und Wiegand.
„Zeitzeugen“ ist ein Projekt im Rahmen des Studiengangs Public Interest Design der Bergischen Universität Wuppertal, in Kooperation mit der Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH im Zeitraum von April bis Dezember 2020 entstanden. Alle Filme können sowohl mittels Scan der QR-Codes an den Fassaden als auch auf der Website www.bob-campus.de unter dem Menüpunkt „Projekte“ abgerufen werden.