Wichlinghausen Hermannstraße: Ein bisschen zu früh gemalt ...
Wuppertal · Die Anwohner der Hermannstraße in Wichlinghausen brauchen gute Nerven: Die Dauerbaustelle vor ihren Haustüren ist immer noch nicht abgeschlossen. Und jetzt bestaunen sie auch noch einen echten Schildbürgerstreich.
Im August 2020 hatte die Rundschau über die Baustellenproblematik in Wichlinghausen berichtet. Die Stadtwerke waren bei der Erneuerung von Versorgungsleitungen in der Hermannstraße auf Schwierigkeiten gestoßen. Deshalb mussten die Anlieger viel länger als geplant mit fehlenden Parkplätzen und knappstem Verkehrsraum leben. Statt im April wurden die Arbeiten erst Monate später beendet – allerdings nur, was den Stadtwerke-Part anging. Die Erneuerung des jetzt zum Flickenteppich gewordenen Straßenbelags durch die Stadt steht noch aus.
Umso erstaunter waren Anwohner, als sie jetzt beobachten konnten, wie genau auf diesem provisorischen Flickenteppich kunstvoll neue Parkbuchten eingezeichnet wurden. „Ich dachte gleich an einen Schildbürgerstreich“, so eine der Dauerbaustellen-Betroffenen in einer Mail an die Rundschau. Und mit der Vermutung liegt sie nicht ganz falsch, wie die Stadt einräumt. Hintergrund: Unabhängig von den Arbeiten in der Hermannstraße hatte die Bezirksvertretung Oberbarmen voriges Jahr beschlossen, in der Hermannstraße, wo bisher ungeregelt geparkt wurde, Stellflächen zu markieren. Die Stadt vergab den Auftrag dafür an eine Spezialfirma – die offenbar zu früh loslegte. Stadt-Sprecherin Ulrike Schmidt-Keßler dazu: „Es gab eine Kommunikationspanne: Die Firma hat mit den Markierungsarbeiten begonnen. Im Zuge der Bauüberwachung ist aufgefallen, dass das unzeitig war, die Markierungsarbeiten wurden gestoppt. Das auf dem Foto dargestellte Teilstück war aber schon hergestellt.“
Und jetzt? „Der lange Strich auf dem Gehweg kann dauerhaft bleiben, der Strich auf der Fahrbahn wird dann mit der neuen Decke nochmals aufgebracht. Es werden dann noch weitere Parkstreifen mit einer Markierung eingerichtet“, so Schmidt-Keßler. Demnächst werde die Fahrbahn auf der kompletten Fläche vier Zentimeter tief abgefräst und neu asphaltiert. Die Arbeiten für diesen finalen Deckenschluss dauern dann laut Stadt etwa zwei Wochen.
Die zeitliche Unterbrechung zwischen dem Leitungsbau und der neuen Asphaltdecke habe auch einen technischen Vorteil: Die Aufgrabungen könnten sich noch etwas konsolidieren, um spätere Risse zu vermeiden.