Evangelische Pflege Diakonie Vohwinkel Pandemie als Beschleuniger nutzen
Wuppertal · Die Corona-Krise als Beschleuniger zur nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege nutzen - dafür warb Andreas Polack, Geschäftsführer der Evangelischen Pflege Diakonie Vohwinkel eindringlich beim Pflege-vor-Ort Gespräch mit der Kreisvorsitzenden Dr. Kristina Vaupel bei ihrem Besuch der Einrichtungam 16. Juli 2020.
„Gerade in diesen schweren Zeiten der Pandemie, in der die Pflegefachfrauen und -männer Applaus von den Balkonen bekommen und die Arbeit als ‚systemrelevant’ identifiziert wurde, ist es dringend erforderlich, diese Aufmerksam für echte und nachhaltige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Pflege zu nutzen“, so Polack.
„Insbesondere die Mehrbelastung der Mitarbeiter und der Pflegenotstandsind durch die Pandemie nun auch für die Öffentlichkeit sichtbar“, so ergänztPolack weiter und verweist auf das Gutachten von Prof. Dr. Heinz Rothgang vom Socium Forschungszentrum an der Universität Bremen zu reinheitlichen Personalbemessung in der Langzeitpflege. Als zentrales Ergebnis kommt das Gutachten zu dem Schluss, dass die Langzeitpflege 36 Prozent mehr Personal benötigt, um den Pflegebedarf im stationären Kontext abbilden zu können. Im Pflegestärkungsgesetz II hatte der Gesetzgeberder Selbstverwaltung auferlegt, bis zum Juni 2020 ein Verfahren vorzulegen, mit dem der Personalbedarf in stationären Pflegeeinrichtungen gemessen werden kann. Mit diesem Gutachten liege das geforderte Verfahren nun vor, so Polack und appellierte an die Politik, dieses Instrument nun endlich zu nutzen und nicht wieder Jahre vergehen zu lassen, „denn wir waren schon lange vor Corona in einer existentiellen Pflege-Krise!“.
Vaupel, die mit einer Postkartenaktion anlässlich des Internationalen Jahres der Pflegenden und der Hebammen 2020 die Einrichtungen und die Pflegenden einlädt, sich über den Pflegenotstand und ihre Pflege-Erfahrungen während der Pandemie auszutauschen, verstärkt dieses Anliegen der Evangelischen Pflege Diakonie Vohwinkel gerne: „Bessere Arbeitsbedingungen - und dazu gehört gerade in der stationären Langzeitpflege in erster Linie mehr Personal, auch, damit Pausen und Ruhezeiten eingehaltenwerden können - müssen das erste Ziel sein, um dem Pflegenotstand zu begegnen. Gesetzgebung und Gutachten müssen als effektive Instrumente im Sinne der Einrichtungen und der Pflegenden genutzt werden,um dem Pflegenotstand zu begegnen und um die Pflege als Beruf(-ung) wieder attraktiver zu machen.“