Verkehr Hainstraße: Überall Tempo 30!?
Wuppertal · Der Hainstraße stehen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten bevor. Passend dazu beantragt die aus Anwohnern bestehende „Initiative Hainstraße Mitte“ für die Sitzung der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg, die ganze Straße zur Tempo-30-Zone zu machen.
Mona Sabine Meis und Rainer Wolf-Schatz von der Initiative befürchten, dass Autofahrer durch die Fahrbahnsanierung zu überhöhter Geschwindigkeit verleitet, und damit Fußgänger, Radfahrer, aber auch Kfz-Lenker selbst gefährdet werden.
Schon im September 2017 war die Anwohner-Initiative mit einem entsprechenden Vorstoß aktiv geworden. Die Initiative schreibt jetzt erneut an die Bezirksvertretung: „Zwischen den beiden ausgewiesenen Tempo-30-Zonen (Bereiche am Bethesda-Krankenhaus und an der Grundschule) und stadtauswärts hinter der Grundschule geben sehr viele Fahrer richtig Gas – nicht nur bergab kommt es hier täglich zu erheblichen Geschwindigkeitsübertretungen, teilweise bei Überholvorgängen, aber auch ohne diese. Dies und weitere Aspekte (unter anderem Unübersichtlichkeit) führen zu einem hohen Gefährdungspotenzial für alle Beteiligten.“ Fazit: Für die Anwohner ist eine durchgängige Geschwindigkeitsbegrenzung die „einfachste, kostengünstigste und wirksamste Maßnahme“.
Problematisch könnte das werden, wenn die Klassifikation der Hainstraße als „Straße mit übergeordneter Verbindungsfunktion“ sich als korrekt erweist. Das ist zurzeit Position der Politik. Nach Auffassung der Anwohner-Initiative beruht diese Einschätzung allerdings auf einem Missverständnis.
Außerdem sehen die Anwohner einen geplanten Schutzstreifen für Radfahrer mit der Mindestbreite von 1,50 Meter auf der Hainstraße sehr kritisch. Ein solcher Schutzstreifen führe – unter anderem wegen parkender Autos – dazu, dass die Gefährdung von Radlern eher größer als kleiner wird. Unterstützt wird die Initiative hierbei auch von Frank ter Veld, der für die Grünen im Verkehrsausschuss sitzt. Er sagt: „Es ist schwer nachvollziehbar, bei einer Steigungsstrecke Schutzstreifen im Mindestmaß anzulegen. Radfahrende können sie nicht sicher benutzen.“
Eine zusätzliche Facette mit Ärger-Potenzial nennen Mona Sabine Meis und Rainer Wolf-Schatz angesichts der Tatsache, dass bei einer Straßensanierung die Anwohner mit zur Kasse gebeten werden: „Grundsätzlich würde es auch zu großem Missmut führen, wenn die Anwohner*innen an den Kosten für die Renovierung der Hainstraße beteiligt werden sollen, ohne mögliche positive Nebeneffekte wie Sicherheit und Lebensqualität zu erlangen.“