Nordstadt „Ölberg wieder Trendsetter“
Wuppertal · Knapp 50 Menschen kamen an der Schneiderstraße auf dem Ölberg zusammen, um ein in NRW bisher einmaliges Projekt zu eröffnen – die Ölberger Quartier-Mobilstation.
Passend zum Anlass kam ein Großteil der Besucher mit dem Fahrrad zum Termin, auf der anderen Seite des Schusterplatzes stimmte die Buslinie 643 ein Hup-Konzert an. „Sie erleben hier gerade eine für das Quartier typische Verkehrssituation“, eröffnete Thomas Weyland von der Initiative „Mobiler Ölberg“ die Feier. „Der Bus kommt nicht um die Kurven der engen Straßen, weil Autos ihn blockieren.“ Das anhaltende Tröten der Bus-Hupe zeigt deutlich: Das Quartier hat eine Verkehrswende nötig.
Die Mobilstation direkt am Schusterplatz, dem Herzen des Quartiers, ist Hoffnungsgeber dieser Wende. Sechs neue Fahrradbügel bieten Platz für mindestens zwölf Fahrräder. Zwei Taxenstellplätze und eine Cambio-Carsharing-Station ermöglichen den Verzicht aufs eigene Auto, eine Fahrradgarage mit innovativer Rad-Aufhänge-Technik bietet Platz für zwölf Fahrrad-Dauerparker.
„Gerade einmal 75 Quadratmeter, das sind sechs Parkplätze, fallen durch die Mobilstation weg“, kommentiert Thomas Weyland die vorab geäußerten Bedenken einiger Anwohner.
Durch die Mobilstation soll am Ölberg getestet werden, ob Auto-Parkplätze eingespart oder anders genutzt werden können. Wird die Station von Bewohnern gut angenommen, kann sie zu einer so genannten „Smart Station“ umgebaut werden, die dann noch mehr Service rund um Mobilität bietet. Neun der zwölf Plätze in der Fahrradgarage sind bereits vermietet. Zwölf Euro im Monat kostet es, sein Rad dort sicher unterzustellen.
„Auch heute ist der Ölberg wieder Trendsetter“, begrüßt Oberbürgermeister Andreas Mucke die Anwesenden und ergänzt: „So ein Ding will ich auch bei mir in der Straße haben.“ Professor Oscar Reutter vom Wuppertal Institut schließt sich dem Lob für die Mobilstation an: „Dieses Projekt ist bundesweit herausragend. Das Beste, was momentan auf dem Markt ist.“