„Ich weiß nicht mehr weiter“
Ostersbaum · Kopfschmerzen, Atemnot — der Schimmel setzt vor allem den Kindern der Familie Yilmaz zu. Die sucht verzweifelt nach einer neuen Wohnung.
Zu sehen, wie der erst neun Monate alte Serdar mit Hustenattacken kämpft — das tut weh. Er leidet am stärksten unter den unhaltbaren Zuständen in der Wohnung im Haus Flensburger Straße 29. Die Geschwister Lea-Marie (10), Jan-Luca (9) und Melika (2) klagen über Kopfschmerzen und Atemnot.
"In allen Räumen sorgt Feuchtigkeit für Schimmelbildung und Schimmelsporen in der Luft. In der Küche ist mittlerweile sogar ein ekliger Pilz gewachsen und trotz aller Mühe, die Schäden einzudämmen, es wird täglich schlimmer. Ich weiß nicht mehr weiter" — so berichtet Mutter Christine verzweifelt.
Als die Familie 2014 hier einzog, sah alles tipp-top aus. Doch der Schein der frischen Renovierung, er war trügerisch. Christine Yilmaz: "Rasch merkten wir, dass das Dach defekt ist, Feuchtigkeit ins ganze Haus zieht, dazu kamen undichte Fenster und eine Heizung, die Monate später ausfiel und bis heute nicht repariert ist. Mit diesem Desaster haben mein Mann Alpaslan und ich nicht gerechnet."
Ihre Hoffnung, der Eigentümer des Hauses würde rasch handeln und die Missstände abstellen, zerplatzte umgehend (die Rundschau berichtete bereits darüber): "Er meldet sich auch auf anwaltliche Schreiben einfach nicht, scheint kein Interesse am Gebäude mehr zu haben", so Christine Yilmaz. Bis auf eine weitere Mietpartei haben alle Bewohner zwischenzeitlich die Flucht aus dem "Gewächshaus" angetreten. Auch Familie Yilmaz sucht seit Monaten händeringend ein neues Zuhause. Bisher leider ohne Erfolg.
"Eine geeignete, 90 bis 100 Quadratmeter große Vier-Zimmer Wohnung mit einer Kaltmiete von etwa 600 Euro zu finden, ist schwer. Da Lea-Marie in der Nordstadt, Jan-Luca am Ostersbaum zur Schule geht, würden wir zwar gerne hier im Stadtteil bleiben, aber auch sofort in eine andere Gegend oder in eine kleinere Wohnung ziehen. Hauptsache, weg von hier. Damit unsere Kinder gesundheitlich nicht mehr belastet werden", sagt die Mutter voller Sorge. Und in der Hoffnung, dass sich ein Vermieter findet, der helfen kann...
Wer helfen möchte, kann über die Rundschau-Redaktion Kontakt zu Familie Yilmaz aufnehmen: (0202) 271 44 - 37.