Löhrerlen Der Nordbahntrassen-Zaun ist weg
Wuppertal · Der Zaun ist weg. Als Zeichen des guten Willens im Hinblick auf eine Einigung hat die Stadt Wuppertal die zuvor aufgestellte Blockade zur Nordbahntrasse vor dem Gartentor der Eheleute Grätz entfernt. Am 20. März berichteten wir über diese kuriose Sperre. Folgt nun das große Friedensfest?
Rückblick: Der Garten hinter Hans Peter und Lydia Grätz’ Haus grenzt direkt an die Nordbahntrasse und den dazu gehörigen Grünstreifen. Durch ein eingebautes Tor in ihrem Zaun betraten die beiden gelegentlich den Fuß- und Radweg. Da dies aber das Straßen- und Wegerecht des Landes Nordrhein-Westfalen nicht gestattet, musste die Stadt Wuppertal handeln und setzte den Eheleuten einen Zaun vor das Gartentor – etwa 25 unpassierbare Zentimeter entfernt. Besonders kurios: Die Sperrung beschränkte sich nur auf etwa die Breite des Tores der Grundstückbesitzer.
Jetzt ist der Zaun weg. Vor einigen Tagen hat Umwelt- und Verkehrsdezernent Frank Meyer veranlasst, dass die Blockade abgebaut wird. Dürfen die Eheleute Grätz jetzt ganz legal vom eigenen Garten aus die Trasse betreten? Nein! Wie die Rundschau bereits berichtete, benötigt jeder Anlieger – ob privat oder gewerblich – der einen derartigen Zugang zur Trasse nutzen möchte, eine entsprechende Erlaubnis, die sich Gestattungsvertrag nennt. Ebenso muss ein Zuweg von der Trasse über den Grünabschnitt bis zum Gartentor angelegt werden. Frank Meyer: „Unter anderem machen die Vorgaben des Straßen- und Wegegesetzes und die Klärung der Haftungsfragen einen gewissen Bürokratismus leider erforderlich, wir würden uns das auch einfacher und pragmatischer wünschen. Aber nun sind wir auf gutem Wege und eine einvernehmliche Lösung ist in Reichweite.“ Ob Lydia und Hans Peter Grätz einen solchen Gestattungvertrag mit der Stadt eingehen werden und einen Zuweg errichten, wissen sie noch nicht.
„Man wird sehen. Das Zaunteil ist jedenfalls erstmal weg, die Pfosten und ein großer Haufen Grünschnitt, der vor langer Zeit mal dort abgelegt wurde, aber nicht. Wir wissen noch nicht, ob wir die ‚Zutrittsgebühr’ zur Trasse wirklich bezahlen möchten“, so Hans Peter Grätz.