Do-it-yourself-Werkstatt

Oberbarmen/Wichlinghausen · Nachdem sich bereits in der Utopiastadt am Mirker Bahnhof ein Fahrradservice angesiedelt hat, gibt es neuerdings im Osten der Nordbahntrasse den "Radbahnhof Wichlinghausen".

Mitarbeiter aus Syrien und Sri Lanka sind im Radbahnhof Wichlinghausen aktiv — und wollen sich durch persönliche Kontakte in den deutschen Alltag integrieren.

Foto: Conrads

Zwischen Skaterhalle "Wicked woods" und Trassenmeisterei auf dem Bergischen Plateau wurde ein umgebauter Übersee-Container aufgestellt, der als Do-it-yourself-Fahrradwerkstatt genutzt werden soll. Schüler des benachbarten Schulzentrums Ost und der Hauptschulen, Bewohner und Nutzer der Trasse können ihre Fahrräder, Scooter, Skate- oder Longboards kostenlos checken lassen und bei Bedarf selbst reparieren. Außerdem werden Pedelecs verliehen.

Da es sich um berufliche Integration von Flüchtlingen handelt, erhalten Selbsthelfer Unterstützung, besonders jetzt zum Frühjahrs-Check. Außerdem gibt's Erste Hilfe bei Pannen. Die Beschäftigten führen keine professionellen Reparaturen aus, damit keine Konkurrenz zu Zweirad-Fachbetrieben entsteht. Projektteilnehmer sind anerkannte, registrierte Flüchtlinge, vor allem aus Syrien, deren Anerkennungsverfahren läuft, zugewanderte EU-Bürger und Langzeitarbeitslose.

Zur Verwirklichung des Wichernhaus-Projektes sind Spenden von Fahrrädern und Ersatzteilen erwünscht. Ansprechpartner ist Arne Mainz unter Telefon 980 65 60. Die sozialpädagogische Begleitung leistet Olaf Biermann. Das neue Projekt ist ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Kooperation verschiedener Einrichtungen. "Wir sind in NRW führend", freut sich Thomas Lenz, Chef des Jobcenters, das für die Finanzierung vieler Maßnahmen sorgt. Für die 36 Beschäftigungsplätze, von denen 20 besetzt sind, wurden 1,6 Millionen Euro nach Wuppertal geholt.

Den Projektpartnern, unter ihnen der soziale Dienstleister "Alpha", geht es nicht nur um berufliche Qualifizierung, sondern auch um Sprachförderung, Vermittlung handwerklicher Fähigkeiten und die Aufwertung der Stadtteile rund um das Bergische Plateau. Thomas Lenz: "Solche Maßnahmen vermitteln Perspektiven und sind Motoren für Stadtentwicklung."

Und Regine Widmeyer-Wagner schätzt die persönlichen Kontakte der Flüchtlinge mit der Bevölkerung als "Schlüssel zum Erfolg".

Weitere Informationen zum Projekt stehen im Internet auf der Seite www.wichernhaus-wtal.de