Test der AWG Wuppertal Haushaltsnahe Altkleider-Sammlung in Cronenberg
Wuppertal · Motto: Nicht wegwerfen, sondern wiederverwerten. Um „Beraubung“ zu vermeiden, kommt der erste Abholtermin per Post. Die Aktion könnte Modellcharakter für die ganze Stadt haben.
In diesen Tagen bekommen die Haushalte im Wuppertaler Stadtteil Cronenberg Post von der Müllabfuhr. Der Grund: Die AWG testet auf den Südhöhen erstmals eine haushaltsnahe Altkleidersammlung. Im DIN A5 großen AWG-Briefumschlag stecken drei Wertstoffsäcke für ausgediente Textilien und das Begleitschreiben, in dem unter anderem der Abholtermin für dieses Frühjahr und für den zweiten geplanten Testlauf in diesem Herbst mitgeteilt wird.
Dass die AWG den Abholtermin nicht öffentlich verkündet, hat einen handfesten Grund: Vor allem im Zuge der Sperrmüllabfuhr bereitet die „Beraubung“ immer wieder Probleme (siehe Fakten). „Zerrissene und durchwühlte Säcke wollen wir beim Testlauf für die haushaltsnahe Altkleider-Sammlung vermeiden, deswegen teilen wir den Termin per Post mit“, erklärt Olaf Schmidt, AWG-Betriebsleiter Abfallsammlung und -transport.
Er ist sich sicher, dass in etlichen Cronenberger Haushalten jede Menge Kleidungsstücke zu finden sind, die seit Jahren nicht mehr in Benutzung, aber eigentlich noch tragbar sind. Olaf Schmidt: „Viele Kleiderschränke quellen über – und es ist gut möglich, dass beim Platzschaffen Kleidungsstücke aussortiert werden, die noch tadellos in Schuss und damit viel zu schade sind, um im Müll zu landen.“
Nicht wegwerfen, sondern wiederverwerten lautet das AWG-Motto. „Es ist doch besser, Kleidung so lange wie möglich zu verwenden. Und genau das wollen wir mit unserer Sammlung in Cronenberg ermöglichen“, sagt Olaf Schmidt. Mit ihrer Sammelaktion will die AWG auch ein Zeichen für nachhaltigen Konsum gerade bei Textilien setzen.
Für den Altkleider-Testlauf in Cronenberg bittet die AWG darum, gut erhaltene und trockene Kleidung, Bett- und Tischwäsche, Gardinen, Vorhänge, Hüte, Handschuhe, Gürtel, Taschen, Plüschtiere und noch tragbare Schuhpaare in die per Post bereitgestellten Säcke zu packen. Die verschnürten Wertstoffsäcke können dann zum mitgeteilten Termin an die Straße beziehungsweise den Gehwegrand gestellt werden. „Dahin, wo normalerweise die Mülltonnen zur Leerung bereitgestellt werden“, erklärt AWG-Betriebsleiter Olaf Schmidt.
Wer mehr als die drei zur Verfügung gestellten Altkleidersäcke benötigt, kann sich beim AWG-Recyclinghof an der Korzerter Straße zu den üblichen Öffnungszeiten unkompliziert Nachschub holen. Die in Cronenberg gesammelten Altkleider gibt die AWG an ein zertifiziertes Verwertungsunternehmen weiter
Olaf Schmidt ist von der guten Resonanz bei der Testsammlung überzeugt: „Ich bin optimistisch, denn das Bewusstsein der Wuppertalerinnen und Wuppertaler für das Thema Nachhaltigkeit nimmt stetig zu.“
Je nach Ergebnis der Testsammlung plant die AWG haushaltsnahe Altkleider-Sammlungen auch in anderen Stadtteilen einzuführen – vielleicht sogar in ganz Wuppertal.