Fußball-Regionalliga WSV: Hinweise, Hexerei und eine Erwartung

Wuppertal · Beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV bleibt in dieser Saison bislang nur eines konstant – die Unbeständigkeit. Die 1:2-Niederlage beim bisherigen Schlusslicht RW Ahlen war ein neuerlicher Rückschlag. Die Verantwortlichen scheinen etwas ratlos.

Der WSV verlor in Ahlen die Orientierung.

Foto: Stefan Rittershaus

„Wir haben im Vorfeld auf alles, was auf die Mannschaft zukommt, ausführlich hingewiesen“, sagt der Sportliche Leiter Gaetano Manno. Auf den schlechten Rasen, auf einen neu motivierten Gegner – und dass man von der ersten Minute an hellwach sein müsse und sich nicht den Schneid abkaufen lassen dürfe. Wohlwissend, dass die Qualität des eigenen Kaders deutlich höher ist als die der Ahlener und auch die Zahl der Führungsspieler, die solche Situationen kennen. Es gelang dennoch nicht.

Zwar ging der WSV durch den von Charlison Benschop verwandelten Foulelfmeter mit 1:0 in Führung, kassierte dann aber dann ganz schnell zwei Gegentore nach Standards. Gegen ein Team, das aus dem Spiel heraus nicht zu den gefährlichsten zählt, zuvor in 14 Auftritten erst elf Tore erzielt hatte, dafür aber schon 32 kassiert.

Der WSV seinerseits hat nun bereits 23 Treffer hinnehmen müssen. Gleich acht Mannschaften in der Liga haben eine bessere Quote. Das Defensivverhalten ist weiterhin suboptimal – wobei damit ganz sicher nicht nur die Verteidiger gemeint sind. Und so hofft der WSV, dass der in der 85. Minute eingewechselte Lion Schweers nach einem Comeback im Wersestadion möglichst schnell wieder über die volle Distanz gehen kann. Die 29 eigenen Tore sind der drittbeste Wert, in Ahlen blieb die Offensive aber weitestgehend harmlos.

Die Konsequenz: Der WSV ist vom dritten auf den fünften Rang abgerutscht. Und empfängt am Samstag (18. November) um 14 Uhr auf dem (jetzt guten) Rasen im Stadion am Zoo den Spitzenreiter 1. FC Bocholt. Mit einem Sieg würde sich der Abstand auf drei Punkte verringern, sich im Falle einer Niederlage aber auf satte neun Punkte vergrößern. Ob die Westmünsterländer einen Antrag für die 3. Liga stellen werden oder nicht, ist dabei zum jetzigen Zeitpunkt nebensächlich.

Immerhin: In Spitzenspielen haben die Rot-Blauen bisher viel besser ausgesehen als gegen Teams aus dem Keller, die den Bergischen in dieser Saison schon elf Punkte abgeknöpft haben. Beispielsweise Velbert, das wegen der WSV-Niederlage nun die rote Laterne von Ahlen übernehmen musste. Trainer Hüzeyfe Dogan ist sich bewusst: „Es ist verhext, gegen unten stehende Mannschaften bekommen wir keine guten Spiele hin.“

„Wir brauchen gegen Bocholt die Unterstützung der Fans“, appelliert Manno. Dass nicht erneut 8.100 Zuschauerinnen und Zuschauer ins Zoo-Stadion kommen wie gegen Fortuna Köln, als der Verein eine intensive Kartenaktion gestartet hatte, war schon im Vorfeld klar. Nun könnte sich die Zahl noch deutlicher reduzieren. Keine Frage: Die Niederlage in Ahlen war Negativwerbung.

Doch wie geht es beim WSV weiter? „Wir werden das Spiel natürlich intensiv analysieren“, kündigt Manno an, hat aber schon eine klare Forderung an die Mannschaft: „Sie muss sich einfach noch mehr fokussieren.“ Eine Erwartung, die in dieser Saison allerdings nicht zum ersten Mal formuliert wird.