Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Chef Föste: „i-Punkt unter Handball-Drama“

Wuppertal · Nach zwei Heimsiegen in der Wuppertaler Uni-Halle hat der Handball-Bundesligist Bergischer HC auf dem Grifflenberg auch den dritten Auftritt für sich entschieden und ist nun Tabellenzehnter. Die Stimmen nach der Partie gegen den HSV Hamburg.

Die Emotionen kochten nach Spielende über.

Foto: Dirk Freund

Torsten Jansen (Trainer des HSV Hamburg): „Die Art und Weise, wie wir das Spiel aus der Hand geben, ist dumm. Da kann ich nichts schönreden. Das ist fahrlässig und dumm. Es gibt nichts dran zu deuteln, dass der Sieg dann auch für den BHC verdient ist, der in den letzten Minuten Alles oder Nichts spielt mit einer offensiven Abwehr und Sieben gegen Sechs. So kann man ein Spiel auch verlieren – das geht ganz schnell in der Bundesliga. Ich weiß noch nicht so richtig, was ich davon halten soll.“

Jamal Naji (Trainer des Bergischen HC): „Es war ein verrücktes Spiel, ich weiß noch nicht genau, was hier passiert ist. Wir spielen eine sehr gute erste Halbzeit. In der Pause bin ich ein Stück weit trotzdem unzufrieden, weil ich finde, dass das Ergebnis den Kräfteverhältnissen nicht gerecht wird. Wir müssen mit plus fünf oder sechs aus der ersten Halbzeit rausgehen. Gefühlt waren wir dominant. Wir kommen dann gut aus der Pause und sind mit vier Toren vorne, haben dann aber einen 0:7-Lauf. Das ist inakzeptabel, das ist nicht gut. In der Phase nehmen wir drei, vier absolute Kirmes-Würfe, die wir uns nicht erlauben dürfen. Das ist undiszipliniert.

Dann ist es aber fantastisch, was wir daraus machen. Ich höre von der Bank zwei Mal, dass alles möglich sei. Es geht alles auf. Der siebte Feldspieler funktioniert, die 3:2:1-Abwehr funktioniert, wobei man auch sagen muss, dass da sehr viel Freestyle dabei war. Es hat irgendwie geklappt, und dann haben wir den Lucky Punch. Dass es dann Mads Andersen ist, macht die Sache irgendwie rund.“

Jörg Föste (Geschäftsführer des Bergischen HC): „Das Spiel hat versprochen, ein Spektakel zu werden. Ich habe es vorher gesagt, dass wir eine turbulente Saison erleben – wahrscheinlich die turbulenteste, die die Handball-Bundesliga je gesehen hat. Wenn so viele Mannschaften auf Augenhöhe agieren, ist im Prinzip an jedem Wochenende das Drama vorgezeichnet. Zu Saisonbeginn haben wir solche Spiele mit einem Tor noch verloren, jetzt gewinnen wir sie. Das ist ganz bedeutend bei der Konstellation, die wir in dieser Liga sehen.

Es ist unfassbar, dass Mads Andersen jedes Mal diese kleine Lücke sieht. Das war gegen Melsungen so und auch diesmal – er hat es so dirigiert, dass er diesen finalen Schuss bekommt. Als er die Wurfhand frei hatte, hat er die ganz kleine Lücke gesehen und in unnachahmlicher Manier genetzt. Das ist natürlich der i-Punkt unter ein Handball-Drama, das man sich aus BHC-Sicht nicht schöner vorstellen kann.“

(red/jak)