Fußball-Regionalliga: 0:1 (0:0) bei Alemannia Aachen WSV blieb diesmal blass
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV kehrt ohne Punkte vom Auswärtsspiel am Samstag (11. März 2017) bei Alemannia Aachen zurück. Das Team von Trainer Stefan Vollmerhausen verlor auf dem Tivoli vor 6.500 Zuschauern mit 0:1 (0:0).
In der Tabelle ist der WSV nun Siebter.
Die Partie begann mit einem Protest der Alemannia-Fans, die 19 Minuten lang nicht anfeuerten und damit ihren Unmut über den Aufsichtsrat kundtaten. Die Aachener stecken bekanntlich in finanziellen Schwierigkeiten. Auf dem Feld waren zwar beide Teams in den ersten 30 Minuten engagiert und flott unterwegs, aber auch diszipliniert. Die Folge: Größere Chancen gab es nicht zu notieren. Die erste hatte Aachens Gödde, der aber am Tor vorbeiköpfte (35.).
Die Schlussphase der ersten 45 Minuten war noch einmal spannend. Kurios die Szene in der 44. Minute: Holldack führte einen Freistoß aus - und es ertönte ein Pfiff, der aber nicht vom Schiedsrichter kam. Die Aachener Spieler dachten das aber irrtümlicherweise und fingen den Ball im Strafraum. Theoretisch Elfmeter, praktisch Schiedsrichterball und eine Durchsage an die Zuschauer, "dass ein erneuter Pfiff Konsequenzen haben wird". Und dann (45.): Pfosten! Holldack bekam einen zweiten Ball aus 20 Meter vor die Füße und hielt drauf. Vom Innenpfosten sprang die Kugel zurück ins Feld, wo Ivan aus Abseitsposition über das Tor schoss.
Aachen kam besser aus der Kabine: Schon in der 54. Minute hatte der WSV Glück, als Wickl einen Schuss von Kühnel aus acht Metern gerade noch um den Pfosten drehte. Dann war es aber doch soweit: Mohammad bediente Mickels, der den Ball unter Wickl in den Kasten schob - 1:0 (56.). Die Alemannia setzte nach, Fejzullahu setzte einen Freistoß nur knapp daneben (63.). Zu allem Überfluss musste Ivan in der 67. Minute vom Feld, nachdem er das Spielgerät ins Gesicht bekommen hatte. Ihn ersetzte Pagano.
Der WSV mühte sich weiter, war aber nur ganz selten gefährlich. Aachen brillierte keineswegs, hielt die Rot-Blauen aber relativ problemlos vom eigenen Tor fern. Stattdessen musste Wickl einen Kopfball von Gödde parieren (82.).
Dann aber noch mal der WSV: Der eingewechselte Bodenröder schickte Holldack, der den Ausgleich aus sieben Metern auf dem Fuß hatte. Doch ein Aachener warf sich dazwischen (83.). Manno setzte seinen Freistoß in die Mauer (84.). Teijsse versprang die Kugel kurz in aussichtsreicher Position vor dem Strafraum (86.). Die Gäste hatten längst hinten aufgemacht und warfen alles nach vorne - Wirtz forderte einen Elfer, Bodenröder vergab aus der Distanz (89.). Aachen konterte, doch Kühnel verpasste vor dem WSV-Tor (90.).
Aydogmus kam noch für Wirtz. Satte fünf Minuten betrug die Nachspielzeit, berechtigt wegen einiger Verletzungen und Unterbrechungen. Bei den letzten beiden Freistößen stürmte Keeper Wickl mit nach vorne. Doch auch das half nicht mehr.
Stefan Vollmerhausen (Wuppertaler SV): "Glückwunsch an Aachen. Ich denke, wir haben sehr umkämpfte 90 Minuten gesehen. Wir sind nicht zu unserem Spiel gekommen. Das lag aber auch an guten Aachenern. Es gab wenig Räume. Ich habe selten gesehen, dass eine Mannschaft uns so aus dem Spiel genommen hat. Kurz vor der Pause haben wir dann eine gute Chance durch Jan Holldack, die leider nicht ins Tor geht. Nach der Pause ist es uns nicht gelungen, uns zu steigern. Dann sind wir folgerichtig in Rückstand geraten. Unter dem Strich war Aachen als Reaktion auf das letzte Spiel griffiger. Trotzdem kann man sehen, wie umkämpft es war. Wir werden ernst genommen. Der Schiedsrichter hat eine gute Leistung gezeigt, aber in der Szene vor der Pause muss es eigentlich Rot geben. Das ist eine klare rote Karte. Das soll aber keine Ausrede sein. Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung." Auf Nachfrage zum Gesundheitszustand von Andreas Ivan, der, nachdem er den Ball aus kurzer Distanz ins Gesicht bekam, ausgewechselt werden musste, fügte er hinzu: "Ivan war wohl kurz bewusstlos. Gerade ging es aber wieder. Vielleicht ist es eine Gehirnerschütterung."
Fuat Kilic (Alemannia Aachen): "Ich kann Stefan nur beipflichten. Wir wollten eine Reaktion zeigen, das haben wir heute auf dem Platz gezeigt. Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein. Ich habe gute Jungs, die sehr selbstkritisch sind. Wir haben dem Gegner den Schneid abgekauft. Wir hatten sehr flüssigen Kombinationsfußball. Es war ein hart umkämpftes Spiel, wo wir als Trainer versucht haben, die Emotionen nicht überschwappen zu lassen. Wenn ich mich nicht irre, ist es unser fünfter Heimsieg in Folge. So stelle ich mir das vor. Dass wir dann am Ende noch unter Druck geraten, ist gegen diese Mannschaft legitim."
Am kommenden Freitag (17. März) trifft der WSV um 19.30 Uhr im Stadion am Zoo auf den Aufstiegskandidaten Borussia Dortmund U23. Nach der Auswärtspartie beim FC Schalke 04 II (25. März) kommt es an der Hubertusallee zum Niederrhein-Pokalhalbfinale gegen RW Essen (28. März, 19.30 Uhr).
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