Fußball Vollmerhausen wechselt zu Bayer 04
Wuppertal · Trainer Stefan Vollmerhausen, dessen im Februar 2018 beim Regionalligisten Wuppertaler SV aufgelöst wurde, fängt am 1. Juli 2018 in der Nachwuchsabteilung des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen an. Rundschau-Redakteur Jörn Koldehoff unterhielt sich mit ihn.
Rundschau: Herr Vollmerhausen, wo trainieren sie in der kommenden Saison?
Vollmerhausen: Welche Mannschaft ich übernehme, steht noch nicht fest, klar ist aber das ich in der kommenden Saison im Nachwuchsleistungszentrum von Bayer Leverkusen arbeite.
Rundschau: Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Vollmerhausen: Der Wunsch, in einem der besten Leistungszentren in Deutschland zu arbeiten und täglich jungen Spielern bei den nächsten Entwicklungsschritten zu helfen, war eigentlich seit der Zeit in der U19-Bundesliga immer da. Die Gespräche mit Bayer waren von Anfang an sehr produktiv. Das Argument, gleichzeitig gefördert, aber auch gefordert zu werden, hat mich einfach überzeugt. Zudem lässt sich so auch mein persönliches Ziel, den Fußballlehrer in den nächsten Jahren anzustreben, realisieren.
Rundschau: Gab es auch andere Angebote?
Vollmerhausen: Es gab mehrere Anfragen und Gespräche aus verschiedenen Bereichen, auch aus der Regionalliga. Ich habe mich aber bewusst, auch nach Rücksprache mit Familie und Berater, relativ früh für diesen Weg entschieden.
Rundschau: Mit dem Abstand mehrerer Monate: Wie beurteilen Sie Ihre Trennung vom WSV?
Vollmerhausen: Trennungen im Fußball, vor allem nach so einer langen und erfolgreichen Zeit, sind nie schön. Erschwerlich war für mich dabei sicherlich auch meine emotionale Bindung zum Verein seit Kindesbeinen. Wie auch schon von den Verantwortlichen geäußert, hätte man bezüglich der Trennung sicherlich einiges besser machen können. Unterm Strich habe ich dem Verein aber sehr viel zu verdanken. Er hat mir die Möglichkeit gegeben, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen und zu einem unheimlich spannenden und tollen Lebensabschnitt verholfen. Mit dem Abstand von vier Monaten schaue ich absolut ohne Gräuel zurück. Ich wünsche dem Verein und seinen Fans nur das Beste, um die gesteckten Ziele in den nächsten Jahren zu erreichen. Persönlich freue ich mich sehr auf die neue Aufgabe.
Rundschau: Gab es nochmal Kontakt zu den Verantwortlichen?
Vollmerhausen: Es gab vor ein paar Wochen ein kurzes, aber gutes Telefonat mit Manuel (Bölstler, Anm. der Red.).
Rundschau: Kam Platz drei für Sie überraschend?
Vollmerhausen: Wir haben 2017 nach 18 Spieltagen auf Platz vier mit sieben Punkten zur Spitze abgeschlossen. Eigentlich haben wir nur in der ominösen englischen Woche mit drei Auswärtsspielen nicht funktioniert. Im Winter haben wir den Kader mit fünf Spielern an den Stellen verstärkt, wo wir Bedarf gesehen haben. Schon im Trainingslager war zu sehen, dass uns das ganz gut gelungen ist. Trotzdem war die Rückrunde mit Sicherheit kein Selbstläufer. Die Mannschaft hat die vielen Nachholspiele besser weggesteckt als die Konkurrenz und auch die Ausfälle, wie schon in der Hinrunde, immer wieder kompensiert. Ein Zeichen dafür, dass sie körperlich in einem sehr guten Zustand war und es innerhalb der Mannschaft gepasst hat.
Rundschau: Was trauen Sie dem WSV in der kommenden Saison zu?
Vollmerhausen: Das ist schwer zu sagen. Ich kenne die Überlegungen der Verantwortlichen bezüglich der Neuzugänge nicht. Man sollte nicht vergessen, dass den Verein auch Qualität verlassen hat. Trotzdem glaube ich, dass die Fans zuversichtlich sein können. Es war ja in der Rundschau schon zu lesen, dass der Kader von der Qualität und Breite besser aufgestellt ist als in der abgelaufenen Saison. Somit sollte der nächste Schritt zumindest möglich sein. Ich drücke dabei die Daumen.