Handball-Bundesliga: Ab 19 Uhr in der ausverkauften Klingenhalle Liveticker: BHC - Hannover-Burgdorf

Wuppertal / Solingen · Ohne seine beiden Europameister kommt der Handball-Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf am Samstag (19 Uhr) in die ausverkaufte Klingenhalle. Dass der Europokalanwärter geschwächt anreist, hält BHC-Trainer Sebastian Hinze nicht unbedingt für einen Vorteil (Liveticker: hier klicken).

Emotionales Duo an der Seitenlinie: Sebastian Hinze und sein Co-Trainer Frank von Behren beim dramatischen Derby gegen den VfL Gummersbach in der Uni-Halle.

Foto: Dirk Freund

"Wir mussten mit der Vorbereitung wieder von vorne anfangen", reagiert der Coach auf die Ausfälle der TSV-Stars Erik Schmidt und Kai Häfner, die sich beide am Wochenende bei der Nationalmannschaft verletzt haben. Als Nummer fünf der Bundesliga-Torschützenliste ist Häfner genauso prägend für das Spiel der Gäste wie 2,04-Meter-Riese Erik Schmidt im Abwehrblock. "Jetzt wissen wir nicht, was auf uns zukommt", sieht Hinze damit ganz andere Voraussetzungen für die Partie, in der sein Team den Minimal-Vorsprung von einem Punkt auf die Abstiegsplätze verteidigen muss.

Fest steht, dass der Kader des Tabellenachten stark genug ist, um die Ausfälle zu kompensieren. Mit Mait Patrail, Sven-Sören Christophersen und dem Ex-BHC-Linkshänder Runar Karason als Häfner-Ersatz ist der Rückraum erstklassig besetzt, dazu kommt mit Joakim Hyykerud der Kreisläufer der bei der EM so erfolgreichen norwegischen Nationalmannschaft. Ansatzpunkte für den BHC-Angriff könnte der für die Abwehr nicht unbedingt geschaffene Ex-Teamkollege Karason bieten, wenn der auf der Halbposition verteidigen muss.

Zumal dann, wenn Fabian Gutbrod wieder zur Verfügung stehen sollte. "Seine einfachen Tore aus neun Metern haben uns zuletzt natürlich gefehlt", weiß auch Hinze. Er will kurzfristig entscheiden, ob der Shooter nach seiner Patellasehnenverletzung erstmals aufläuft. "Das Knie ist in Ordnung, ich muss mir überlegen, ob es für ihn schon reicht", gibt sich der Coach noch zugeknöpft. Mittrainiert hat Gutbrod allerdings die ganze Woche.

Im Gegensatz zu Rechtsaußen Arnor Gunnarsson und Kreisläufer Maximilian Weiß, die mit einer Grippe kämpfen — Einsatz fraglich. Sogar ganz außer Gefecht ist Linksaußen Jan Artmann mit einer Knieverletzung.

Viel Arbeit also im Training, die sich Hinze seit knapp drei Monaten mit Assistent Frank von Behren teilt. "Das läuft gut, es passt", findet der Chef-Coach. "In meiner Arbeit hat sich nicht so viel geändert. Aber ich habe jetzt die Chance, meine Ideen zu reflektieren." Hinze schätzt dabei vor allem die Möglichkeit, sich mit dem Ex-Nationalspieler über seinen Matchplan und die Trainingseinheiten auszutauschen.

Im Spiel gegen Hannover sollte dieser Matchplan möglichst funktionieren, sonst droht sehr schnell der Rücksturz auf einen Abstiegsplatz. Denn Verfolger Eisenach hat heute ebenfalls eine realistische Chance im Heimspiel gegen Leipzig. Und in einer Woche wird im direkten Duell zwischen den Thüringern und Schlusslicht Nettelstedt in jedem Fall einer der Konkurrenten punkten, während der BHC am Mittwoch beim Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen schon einen ganz besonderen Matchplan bräuchte, um etwas zu holen ...

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