Fußball-Regionalliga Keinerlei Frühlingsgefühle beim WSV

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV konnte auch gegen Borussia Mönchengladbach II nicht antreten. Immerhin ist die Auseinandersetzung mit Ex-Trainer Stefan Vollmerhausen nun beendet.

Endgültiger Abschied: Stefan Vollmerhausen (unten Mitte) verlässt den WSV zum Monatsende. Links Fußballvorstand Manuel Bölstler, oben links Verwaltungsrat Dieter Schauf.

Foto: Dirk Freund

"Wenn das so weitergeht, haben wir bald drei Spiele pro Woche", kommentierte Vorstandssprecher Lothar Stücker die neuerliche Absage. Fünf Partien (Wattenscheid, Rhynern, Wegberg, RW Essen und Gladbach) müssen die Bergischen inzwischen nachholen. Das bislang letzte Heimspiel (und damit die letzte Einnahme) datiert auf dem 4. November (0:1 gegen den KFC Uerdingen).

Ein Problem hat der WSV seit Donnerstag vom Tisch. Der Verein einigte sich mit Trainer Stefan Vollmerhausen erwartungsgemäß (wir berichteten) darauf, die fristlose Kündigung zurückzunehmen und den Vertrag zum 28. Februar in beiderseitigem Einvernehmen zu beenden. Zwar hüllen sich beide Seiten über die Modalitäten in Stillschweigen. Es gilt aber als sicher, dass der WSV eine fünfstellige Abfindung zahlt. Der Verein entgeht damit einem Prozess vor dem Arbeitsgericht, bei dem er konkretes Fehlverhalten des Coaches hätte benennen müssen, das eine fristlose Kündigung ohne vorherige Abmahnung rechtfertigt.

Man habe "intensive und konstruktive Gespräche mit Stefan Vollmerhausen und seinem Berater geführt, in denen wir die im Laufe der letzten Wochen entstandenen Irritationen und Missverständnisse aufgearbeitet und ausgeräumt haben", so Bölstler. "Beide Seiten sind dennoch überzeugt, dass durch die Ereignisse der letzten Monate eine weitere störungs- und belastungsfreie Zusammenarbeit nicht gewährleistet ist."

Vollmerhausen: "Es war mir nach fünfeinhalb Jahren im Verein wichtig, einen sauberen Schlussstrich ziehen zu können. Die letzten Tage waren geprägt von Spekulationen und unwahren Behauptungen. Ich bin froh, dass wir in einem zielorientierten Dialog eine für beide Seiten zufrieden stellende Lösung erzielt haben. Ich wünsche dem Verein und der Mannschaft für die Zukunft und den weiteren Saisonverlauf viel Erfolg."

Auf den Vorstand wartet dennoch jede Menge Arbeit. Dass die Finanzlage alles andere als rosig ist, ist bekannt. Wie groß konkret die Lücken sind, will Stücker auf der Jahreshauptversammlung am 19. März darlegen. Dort geht es dann wohl auch um die Verwerfungen innerhalb des Verwaltungsrates rund um Mitglied Dieter Schauf, der seine 25.000-Euro-Spende für die noch immer nicht gegründete Horst-Buhtz-Stiftung inzwischen zurückfordert.

Interimscoach Christian Britscho bleibt unterdessen nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass er am kommenden Samstag (3. März 2018) in der Partie beim SC Verl sein Pflichtspiel-Debüt feiern kann. Das dann ohne Kevin Hagemann, der nach seiner neuerlichen Schulterverletzung wahrscheinlich bis zum Saisonende ausfällt.

Ob der WSV für den Rest der Saison noch einen neuen Trainer verpflichtet, ist nicht klar. "Der Stand ist unverändert", sagt Bölstler, der den Markt sondiert. Die Aufgabe, die ausstehenden Partien erfolgreich zu gestalten, liegt damit derzeit bei Britscho. Notfalls auch im Akkord.