Handball-Bundesliga: 30:31 (17:13) gegen Stuttgart BHC verabschiedet sich mit knapper Niederlage
Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat das letzte Heimspiel der denkwürdigen Saison 2020/21 verloren. Vor 800 Fans in der Klingenhalle unterlag die Mannschaft um Kapitän Fabian Gutbrod am Mittwochabend (23. Juni 2021) dem TVB Stuttgart mit 30:31 (17:13).
Vor der Partie wurden Daniel Fontaine und Renars Uscins verabschiedet. Der BHC, der erneut ohne Arnor Gunnarsson und damit ohne etatmäßigen Rechtaußen antreten musste, legte eine gute erste Halbzeit aufs Parkett. Über 5:3 (10.) zog das Team von Trainer Sebastian Hinze auf 10:5 (16.) davon. Stuttgart kam zwar in der 23. Minute wieder auf 10:12 heran, doch bis zum Pausenpfiff bauten die Bergischen, gestützt auf einen guten Torwart Christopher Rudeck, den Vorsprung wieder auf vier Treffer aus.
Dann aber begann der BHC-Motor zu stottern. Auch deshalb, weil der Gastgeber Jerome Müller nicht mehr in den Griff bekam. In den ersten 30 Minuten ohne Erfolg, standen am Ende sechs Tore auf dem Konto des TVB-Rückraumspielers. Stuttgart arbeitete sich Treffer um Treffer heran und glich in der 44. Minute zum 24:24 aus. Nachdem Alexander Weck eine Minute später einen Siebenmeter verwarf, ging der TVB erstmals in der Partie in Führung (24:25). Der BHC egalisierte zwar bis zum 26:26. Fünf Minuten vor dem Ende lagen die Baden-Württemberger aber 28:26 vorn, in der 57. Minute sogar mit 30:27.
Die Entscheidung war das aber noch nicht. In einem fulminanten Schlussspurt sorgten Fabian Gutbrod, Linus Arnesson und Max Darj für den neuerlichen Ausgleich. Unglücklicherweise kassierte Yoingster Julian Thomas für einen Wechselfehler eine Zwei-Minuten-Strafe. Alexander Schulze gelang in der Schlussminute der entscheidende Treffer für Stuttgart. Die letzten Würfe des BHC fanden nicht ihr Ziel.
Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): „Wir spielen eine sehr, sehr gute erste Halbzeit - egal, wer auf der Platte war, da war Aggressivität in den Zweikämpfen. Wir hatten eine kurze Phase, in der wir ein paar Bälle liegenlassen, aber wir kommen wieder gut raus. Gerade das Paket Abwehr-Tempospiel, auch im Sieben-gegen-Sechs sind wir immer in den Konter gegangen. Das war sehr gut. Das nehmen wir uns auch für die zweite Hälfte vor, aber wir kommen dann ganz schlecht in die Abwehr. Das ist für mich die Grundproblematik. Wir verlieren unsere Basis, kommen auch nicht ins Tempospiel. Im Angriff haben wir gute Schusssituationen, die Johannes Bitter dann wegnimmt. Aber wir dürfen es nicht zu der Situation kommen lassen, sondern müssen die zweite Halbzeit so gestalten, dass wir bei 13 oder 14 Gegentoren landen. Dann hätten wir das Spiel gewonnen. Das ist sehr schade. Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir aus der Halbzeit nicht gut in die Abwehr gekommen sind.“
Jürgen Schweikardt (Trainer TVB Stuttgart): „Wir haben es dem BHC in der ersten Halbzeit zu einfach gemacht. Nach vier Minuten hatten wir schon drei Bälle ins Aus geworfen, so dass der BHC nur nach vorne laufen musste, um Tore zu werfen. Im Angriff waren wir eigentlich 60 Minuten gut, aber wir haben zu viele Gegenstöße kassiert in der ersten Halbzeit. Das wollten wir besser machen nach der Pause. Da sind wir super reingekommen - vor allem durch Jerome Müller. Dann helfen uns auch das Sieben-gegen-Sechs noch mal und Johannes Bitter im Tor. Durch die kämpferische Leistung in der zweiten Halbzeit haben wir es uns auch verdient.“
Die Saison endet für den BHC am Sonntag (27. Juni 2021) mit der Auswärtspartie bei den Füchsen Berlin. Anwurf in der Max-Schmeling-Halle ist um 15:30 Uhr.
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