Fußball-RL: Samstag in Wiedenbrück WSV-Trainer Mehnert variiert das „Bonussystem“
Wuppertal · Lange wollte sich Björn Mehnert nicht mit dem 3:2-Sieg im Niederrheinpokal-Viertelfinale beim FC Kray beschäftigen. „Ich habe gut geschlafen. Wir haben noch kurz auf dem Platz gesprochen, nun freuen wir uns auf RWE“, schmunzelte der Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV am Donnerstag (7. April 2022). Vor dem Halbfinale am 3. Mai ab 19:30 Uhr im Stadion am Zoo gilt die Konzentration allerdings zuerst dem Liga-Auswärtsspiel am Samstag ab 14 Uhr beim SC Wiedenbrück.
Bei seinem Ex-Club (Mehnert trainierte den SCW von Sommer 2017 bis Januar 2020) rechnet der Coach mit keiner einfachen Aufgabe: „Sie spielen eine sehr gute Serie, die Hinrunde war noch besser. Wenn die Mannschaft verloren hat, dann knapp.“ Im Hinspiel reichte es gegen den aktuell Tabellenachten zu einem 0:0-Unentschieden, die Abwehr war nicht zu überwinden. „Die Mannschaft lebt vom Spirit, ist defensiv gut organisiert, spielt variable Systeme, hat mit Marcel Hölscher einen der besten Torhüter der Liga und ist auch auf den Außenbahnen stark.“
Und verfügt mit Lukas Demming (24) über einen Mittelfeldspieler, der ab der kommenden Saison für den WSV aufläuft. „Wir freuen uns sehr auf ihn, er hat ein sehr gutes Entwicklungspotenzial“, findet Mehnert. Demming war Kapitän der Wiedenbrücker, wurde aber nach der Wechselankündigung von Hölscher abgelöst.
Beim WSV ist Nick Galle wieder im Training und arbeitet daran, den Rückstand aufzuholen. Kevin Hagemann sitzt zum letzten Mal die Rotsperre ab, Dominik Bilogrevic seine Gelbsperre. Bei Valdet Rama ist ein Meniskuseinriss diagnostiziert worden, der nach Möglichkeit konservativ, also ohne Operation behandelt wird. Kingsley Sarpei ist erkrankt.
Das stramme Programm der kommenden Wochen mit mindestens sieben Partien im April sieht der WSV-Trainer gelassen: „Fußballer spielen immer gerne, und auch ich freue mich auf den Wettkampf. Da kommt viel auf uns zu – hoffentlich zehn Spiele (acht in der Regionalliga, zwei im Pokal, Anm. der Red.) bis zum Saisonende. Wir sind frisch und verfügen über die entsprechende Physis. Wir haben gut gearbeitet.“
Was auch für seinen Aufenthalt von Montag bis Mittwochvormittag beim UEFA-Pro-Lizenz-Lehrgang in Freiburg gelte: „Es war sehr interessant. Ich habe einmal das Training der U19 geleitet, wir haben das Training der Profis beobachtet und viel mit Blick auf das Offensivspiel erarbeitet. Der Austausch mit den Kollegen ist sehr gut, es macht viel Spaß.“
Mit dem WSV sei es das Ziel, das „Maximale“ herauszuholen. Dabei setzt er auf sein bewährtes „Bonussystem“, bei dem sich der Kader durch Erfolge unter anderem freie Tage erarbeiten kann. „Das ist während der Englischen Wochen zwar etwas schwieriger, aber ich werde mir was Anderes einfallen lassen“, kündigt er an. Und dementiert zugleich, dass nun Mehl, Klopapier und Speiseöl winken …