Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Trainer Naji: „Heute ein verlorener Punkt“
Wuppertal · Es sollte der vierte Sieg in Folge werden in der Wuppertaler Uni-Halle. Und der war auch möglich. Am Ende musste sich der Handball-Bundesligist Bergischer HC mit einem 31:31-Remis gegen den SC DHfK Leipzig zufriedengeben. Die Stimmen aus der Pressekonferenz.
Runar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig): „Wenn man kurz vor Schluss mit einem Tor zurückliegt, dann muss man mit dem Punkt leben. Defensiv hatten wir vor allem in der ersten Halbzeit Probleme im Rückzugsverhalten. Der BHC hat schnellen Handball gespielt und unsere Lücken immer wieder ausgenutzt. Dazu kommt, dass wir am Kreis kaum Zugriff haben. Im zweiten Durchgang machen wir das besser und stehen hinten kompakter.
Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass wir offensiv unser Angriffs- und Tempospiel auch gut auf die Platte bekommen haben. Das einzige Manko: Unsere Chancenverwertung, die uns heute einfach im Vergleich zur letzten Woche viele Tore gekostet hat. Ich bin froh, dass die Mannschaft trotzdem nie aufgegeben hat. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und uns diesen Punkt dadurch verdient.“
Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Aus unserer Sicht ist es heute ein verlorener Punkt. Da müssen wir, wenn man den Verlauf des Spiels sieht, nicht drumherum reden. Man muss Leipzig zugutehalten, dass sie auf jede schnelle Führung von uns auch immer wieder schnell reagiert haben. Sie haben sich nicht abschütteln lassen. Nüchtern betrachtet lassen wir in den letzten fünf Minuten aber vier hochprozentige Matchbälle liegen. In der Phase müssen wir den Sack einfach zu machen.
Nichtsdestotrotz: Wir haben heute gegen Leipzig gespielt, gegen eine Mannschaft, die sich nie aufgegeben hat. Wer so kämpft, hat den Punkt auch verdient. Vom Spielverlauf her hatten wir defensiv gerade am Anfang Probleme mit Leipzigs Tempospiel. In der zweiten Halbzeit ist es dann vor allem Semper mit seinen Durchbrüchen und Klima im 1-gegen-1, die uns zu viele Schwierigkeiten bereiten. Am Ende müssen beide Mannschaften mit dem Unentschieden leben.“ (Bilder)
Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Es fühlt sich an wie ein Remis, das man möglicherweise auch in einen Sieg hätte umwandeln können. Aber über allem steht erstmal, dass es ein unfassbar gutes Bundesligaspiel war – sehr temporeich, sehr spannend, wellenförmig im Verlauf. Man kann mittlerweile sagen, dass wir in der Bundesliga und vor allem auch der BHC beste Krimi-Kost bieten. Für die Zuschauer ist es unglaublich aufregend. Von daher ist es zum Schluss auch ein bisschen Fortune für Leipzig, dass sie den Punkt hier mitnehmen.
Ich finde, wir spielen uns in der zweiten Halbzeit sehr gute Chancen heraus, scheitern drei, vier Mal am Innenpfosten. Das ist alleine bei Linus Arnesson zwei Mal in entscheidenden Situationen, wo wir wegziehen können. Dann wäre so ein Spiel dann in der 58. Minute auch mal vorentschieden. Trotzdem Kompliment an Leipzig. Sie haben immer dran geglaubt, dann ist der Punkt zum Schluss auch leistungsgerecht.“