Viele Mitarbeiterinnen werden an anderen Orten gebraucht Kitas geschlossen: „Alle müssen mit anpacken“

Wuppertal · Bei der Rundschau hatte sich ein Leser gemeldet, den eine Bekannte, die bei der Stadt arbeitet, darüber informiert hatte, dass die Stadt nicht benötigte Erzieherinnen aus ihren Kindergärten ab sofort in Altenheimen einsetzen will. Die Rundschau fragte Sozialdezernent Stefan Kühn, was es damit auf sich hat.

Stefan Kühn ist Wuppertals Dezernent für Soziales, Gesundheit, Schule und Integration. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen auch die städtischen Kitas und Altenheime.

Foto: Simone Bahrmann

Kühn beschreibt die Ist-Situation: „Mehrere Hundert Kolleginnen und Kollegen aus den Kitas sind derzeit von uns freigestellt, weil es in den Kitas keine Arbeit für sie gibt. Sie werden selbstverständlich von uns voll bezahlt und nicht in Kurzarbeit geschickt. So würden das andere Unternehmen machen.“

Dafür, so der Dezernent weiter, werde überlegt, welche anderen Aufgaben die Stadt für die Mitarbeiter habe: „Denn an anderer Stelle fehlen uns Beschäftigte. Das können beispielsweise Aufgaben im Service-Center, bei den Kinder- und Jugendwohngruppen oder eben bei den städtischen Alten- und Pflegeheimen sein.“ Stefan Kühn, zu dessen Geschäftsbereich sowohl Kitas als auch Altenheime gehören, nimmt die derzeitige Lage in den Blick: „Sehr viele Kolleginnen und Kollegen übernehmen diese Aufgaben völlig selbstverständlich. Denn in der größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland müssen alle Verantwortung übernehmen und mit anpacken.“

Zur Befürchtung unseres Lesers, die aushelfenden Kita-Mitarbeiterinnen sollten in den Altenheimen, wo ja zurzeit keine Besuche von außerhalb mehr erlaubt sind, „zur Freizeitbeschäftigung beitragen“, betont Stefan Kühn, dass die Erzieherinnen selbstverständlich nicht in der Pflege eingesetzt werden. Sie sollen vielmehr die Pflegekräfte bei nichtpflegerischen Aufgaben entlasten, damit die sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren können.

Stefan Kühns Fazit: „Ich empfinde das in dieser Notsituation als absolut richtig. Die meisten Kolleginnen und Kollegen sehen das auch so und unterstützen uns bei dieser wichtigen Aufgabe.“