Wohnungsbau-Impulse für die Barmer Innenstadt Wenig Verkehr — dafür viel Grün
Wuppertal · Ein großes Wohnbauvorhaben auf dem von der Trasse durchschnittenen Barmer Gelände des Ex-Bahnhofs Heubruch findet große Zustimmung — lässt aber auch noch Fragen offen.
300 Wohneinheiten, untergebracht in sechs dreigeschossigen Stadthäusern sowie in neun drei- bis viergeschossigen Gebäudekomplexen links und rechts der Nordbahntrasse, dazu eine vierzügige Kita und ein Spielplatz, einige Tiefgaragen und ausreichend Stellplätze: Das alles sehen die Pläne des Düsseldorfer Architekturbüros HGMB als Gewinner des von Stadt und Immobilienfirma Aurelis als Eigentümer der Fläche veranstalteten Wettbewerbs für das künftige Wohngebiet am früheren Bahnhof Heubruch vor.
Bei einer baurechtlich vorgeschriebenen Informationsveranstaltung im Rathaus, zu der zahlreiche Anwohner gekommen waren, zeigte sich, dass das Bauvorhaben durchweg begrüßt wird.
Eingerahmt von Münz- und Goldammerstraße im Nordwesten, der Westkotter Straße im Nordosten, der Wuppermann- und August-Mittelsten-Scheid-Straße im Südosten sowie dem ehemaligen Stellwerk im Südwesten stehen etwa 60.000 Quadratmeter zur Verfügung. Die sollen, so Richard Henning, Geschäftsführer des Büros HGMB, attraktiv genutzt werden: "Wir wollen das Ganze so konzipieren, dass es im Inneren kaum Verkehr gibt, zwischen den Gebäuden private Gärten und viel öffentliches Grün, mittendurch die lebendige Nordbahntrasse. Hier soll Wohnraum entstehen, der für alle Generationen interessant ist, der dem Quartier viele positive Impulse gibt."
Nachfragen zu Details offenbarten allerdings, dass einige Nachbarn negative Begleiterscheinungen durch das neue Wohngebiet fürchten. Beispielsweise durch das Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten. Hier gab Stadtplaner Marc Walter insofern Entwarnung, als er zusagte, dass die bisherige Situation sich nicht verschlechtern werde ...
Außerdem wollten die Infoabend-Besucher wissen, welche Art der Energieversorgung vorgesehen sei — und ob regenerative Ressourcen zum Einsatz kommen. "Hier laufen noch Gespräche mit den Wuppertaler Stadtwerken, eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen", so Markus Behnke von Aurelis.
Eine weitere Frage zielte darauf, wie hoch der Anteil an gefördertem Wohnraum sei — ob die von der Bundespolitik postulierte Quote von 30 Prozent eingehalten werde. "Bis jetzt sehen wir da 20 Prozent vor", so Marc Walter mit dem Hinweis darauf, dass die vorgestellte Konzeption nur ein Gerüst sei, das inhaltlich noch spezifiziert werden kann. Beispielsweise auch entsprechend den Anregungen von Bürgern.