Versorgungsamt Verschimmelte Akten: „Ein ziemlich großes Problem“

Wuppertal · 11.000 Akten muss die städtische Abteilung Schwerbehindertenangelegenheiten aktuell zur Verfügung haben, um die Anliegen der Bürger in Wuppertal, Remscheid und Solingen zu bearbeiten. Das Problem: Diese und 150.000 weitere „Kellerakten“ sind verschimmelt.

Im Aktenkeller des Versorgungsamtes am Haspel regiert zurzeit der Papierschimmel.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Grund ist das Unwetter, das im Mai 2018 über Wuppertal zog. Dabei drang Wasser ins Versorgungsamt an der B 7 ein und beschädigte die Akten.

Hilfe soll jetzt die Digitalisierung der ersten 11.000 Akten bringen. Diese Aktion kostet beachtliche 93.000 Euro. Dabei werden die Papiere zunächst bestrahlt, damit der Schimmelpilz abstirbt – eine Aktion, bei der Profis in Vollmontur-Schutzkleidung zum Einsatz kommen. Anschließend kann das Digitalisieren starten. Schluss ist damit aber noch lange nicht: Der Stadt steht später ein vergleichbares Vorgehen für die weiteren 150.000 Akten, die im Versorgungsamt lagern, bevor. Welche Kosten das verursachen wird, soll eine Ausschreibung zeigen.

Fest steht jedenfalls, so Sozialdezernent Stefan Kühn: „Die Akten sind alle im Eimer.“ Der Dezernent ergänzt mit einer Portion Galgenhumor: „Wuppertal ist damit gezwungenermaßen Vorreiter beim Thema Digitalisierung.“

Die 11.000 aktuellen Akten können die Mitarbeiter im Versorgungsamt frühestens im November in digitaler Version wieder nutzen. Das bedeutet, so Stefan Kühn: „Wir haben ein ziemlich großes Problem und können deswegen nicht mehr so schnell wie gewohnt auf die Anliegen der Bürger reagieren. Dafür bitten wir um Verständnis.“

Die Zeit bis zur Digitalisierung der Akten durch eine Fachfirma vergeht jedoch nicht ungenutzt: Im Versorgungsamt wurden die baulichen, technischen und personellen Voraussetzungen geschaffen, damit bereits jetzt schon mit dem Scannen der Akten vor Ort begonnen werden konnte.