Uni: 180.000 Euro für Nektarforschung
Wuppertal · Wie sich der Nektar von Blütenpflanzen zusammensetzt, erforscht Dr. Gertrud Lohaus, Professorin für Molekulare Pflanzenforschung/Pflanzenbiochemie an der Bergischen Universität Wuppertal. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt nun mit knapp 180.000 Euro über eine Dauer von drei Jahren.
Der Erfolg von Blütenpflanzen wird unter anderem auf ihre wechselseitigen Beziehungen zu blütenbesuchenden Tieren zurückgeführt. Denn Pflanzenarten und ihre jeweiligen Bestäuber sind häufig sehr stark aneinander angepasst. "Unter den verschiedenen Lockprinzipien spielt Blütennektar global die bei Weitem wichtigste Rolle", sagt Botanikerin Gertrud Lohaus. Blütennektare enthalten zahlreiche Zucker, Stickstoffverbindungen, Sekundärstoffe, usw. "Die biochemische Nektarzusammensetzung ist relativ charakteristisch für eine Pflanzenart, ist jedoch unterschiedlich bei verschiedenen Pflanzenarten", so Lohaus. Die Ursachen für die Unterschiede können vielfältig sein und die Regulationsmechanismen seien bis heute nicht geklärt.
Am Beispiel der Familie der Bromeliengewächse erforscht Gertrud Lohaus die Regulation der Nektarzusammensetzung. Sie untersucht Faktoren, die die Nektarzusammensetzung beeinflussen, wie etwa blütenökologische Anpassungen oder Umwelteinflüsse. Des Weiteren analysiert sie — neben den drei dominierenden Zuckern (Saccharose, Glucose und Fructose) — auch die im Nektar in weit geringeren Mengen vorhandenen anderen Zucker, Aminosäuren, Proteine, organische Säuren und anorganische Ionen. Auch der Herkunft der Nektarinhaltsstoffe will Lohaus auf den Grund gehen.
Das Forschungsprojekt erfolgt in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Schwerdtfeger vom Botanischen Garten Göttingen, da dort die größte europäische Sammlung an Bromelienarten vorhanden ist.