Zeitarbeitsbörse in der Stadthalle Über 1.000 offene Stellen in einem Saal
Wuppertal · Am Donnerstag (9. März 2017) steht die Stadthalle wieder im Zeichen der Zeitarbeit. Von 10 bis 15 Uhr findet dort im elften Jahr in Folge die Zeitarbeitsbörse statt.
Interessierte Frauen und Männer können auf der Zeitarbeitsbörse Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen. In diesem Jahr präsentieren sich 30 Zeitarbeitsunternehmen aus dem Bergischen Städtedreieck den Besuchern. Sie haben nicht nur über 1.000 offene Stellen im Gepäck, sondern beantworten auch Fragen zu Entlohnung, Arbeitsbedingungen, Zukunftsaussichten und weiteren Aspekten der Zeitarbeit.
"Der große Vorteil der Zeitarbeitsbörse liegt darin, dass die Besucher die verschiedenen Stellenangebote ohne große Lauferei sehr gut vergleichen und die Möglichkeit für ein sofortiges Vorstellungsgespräch nutzen können. Darum empfehlen wir auch, Kurzbewerbungen gleich zur Zeitarbeitsbörse mitzubringen. So kann man sich direkt auf interessante Stellen bewerben und einen bleibenden Eindruck bei den Arbeitgebern hinterlassen, die man im persönlichen Gespräch überzeugen konnte", rät Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.
Erstmalig in diesem Jahr werden die Partner aus dem neuen "Haus der Integration" auch auf der Zeitarbeitsbörse vertreten sein. Die Vermittler und Experten von der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und dem Ressort Zuwanderung, die sich um die Integration von geflüchteten Menschen kümmern und über besondere Sprachkenntnisse verfügen, können so direkt die Fragen der ausländischen Besucher beantworten.
Eingeladen sind alle Interessierten, die Arbeit suchen, sich beruflich verändern oder nur unverbindlich informieren möchten. "Wer einen Job sucht und eine Kurzbewerbung mitbringt, hat gute Chancen, mit einem konkreten Arbeitsangebot nach Hause zu gehen", erklärt Martin Klebe. Zeitarbeit biete einen erfolgversprechenden Weg in die Arbeitswelt: "Die Zeitarbeitsbranche bietet vielen Arbeitsuchenden, insbesondere Jugendlichen mit geringen Berufserfahrungen und über 50-Jährigen, die Chance auf einen Erst- oder Wiedereinstieg in das Berufsleben. Dies ist eine ganz deutliche Stärke der Zeitarbeit." Aber auch für gelernte Fachkräfte sei die Branche inzwischen sehr interessant geworden.
Der Chef der Bergischen Arbeitsagentur weiß, dass das Thema Zeitarbeit häufig kritisch diskutiert wird. "Auch wenn die Vorstellung, bei einer Zeitarbeitsfirma zu arbeiten, für einige erst einmal gewöhnungsbedürftig ist: Zeitarbeit ist reguläre Beschäftigung", betont Martin Klebe. Das heißt: Beschäftigte in Zeitarbeit haben die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder andere Arbeitnehmer.
Die ausstellenden Unternehmen beschäftigen ihre Arbeitnehmer in regulären Arbeitsverhältnissen, garantieren ein festes Arbeitseinkommen — mit Weiterzahlung des Arbeitsentgelts auch in sogenannten "verleihfreien Zeiten" — und führen Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung ab. Seriöse Personaldienstleister bieten feste Einsatzzeiten, Urlaubstage und Überstundenregelungen." Klebe betont: "Wir arbeiten mit vernünftigen und seriösen Unternehmen zusammen. Ich lade deswegen alle Interessierten ein, sich auf der Zeitarbeitsbörse ein persönliches Bild zu machen."
Berufliche Kenntnisse aller Art sind in der Zeitarbeit gefragt. Die Liste der auf der Zeitarbeitsbörse angebotenen Stellen ist lang und umfasst Stellen vom Helfer bis zum Facharbeiter. Gesucht werden vor allem Arbeitskräfte in der Metall- und Elektro-Industrie, aber auch in Lager-, Logistik-, Handwerks- und kaufmännischen Berufen. Damit die Besucher sich orientieren können, welche Firmen die passenden Angebote für sie haben, erhält jeder Besucher eine Stellenliste am Eingang der Zeitarbeitsbörse.
Am Arbeitsmarkt im Bergischen Städtedreieck spielt die Zeitarbeitsbranche weiterhin eine große Rolle. Rund ein Drittel der derzeit offenen Stellenangebote stammt aus dem Bereich "Arbeitnehmerüberlassung". In konkreten Zahlen heißt dies, dass von den insgesamt 3.983 im Januar 2017 bei der Arbeitsagentur gemeldeten offenen Stellen aus Solingen, Remscheid und Wuppertal 1.515 von Zeitarbeitsunternehmen stammten.
Die Zahl der Beschäftigten bei Zeitarbeitsunternehmen ist innerhalb eines Jahres allerdings um 2,4 Prozent gesunken, während die allgemeine Beschäftigung um 1,6 Prozent gestiegen ist. Von den insgesamt 214.662 Beschäftigten im Bergischen Städtedreieck im Juni 2016 waren 8.811 Personen (4,1 Prozent) bei Zeitarbeitsunternehmen beschäftigt. Im Juni 2015 waren es noch 9.025 Beschäftigte bei Zeitarbeitsunternehmen oder 4,3 Prozent von insgesamt 211.369 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bergischen Städtedreieck.
Besucher haben auf der elften Wuppertaler Zeitarbeitsbörse die Gelegenheit, unmittelbar mit den Zeitarbeitsunternehmen der Region ins Gespräch zu kommen — und sich am Stand des Interessenverbands Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (IGZ) über die Rahmenbedingungen wie Branchenzuschläge oder gesetzlichen Regelungen zu informieren.