Wuppertaler Hilfsorganisation Röntgengerät dringend gesucht

Wuppertal · Die Wuppertaler Hilfsorganisation "Mensch zu Mensch" plant den nächsten Hilfstransport nach Butschatsch in der West-Ukraine und hofft auf die Unterstützung von Spendern.

Foto: Peter Klein

Vor Ort ist Pjetor ein wichtiger Mann: Er, der früher mal Deutsch gelernt hat, steht seit einigen Jahren den Helfern aus Wuppertal, die sich schon seit vielen Jahren hier engagieren, als Dolmetscher zur Verfügung. Wie lange noch, ist allerdings fraglich: Auch wenn sein Lächeln, seine optimistische Ausstrahlung es nicht vermuten lassen, im Körper des 53-Jährigen wuchern unheilbare Krebsgeschwüre. "Er hat sein Schicksal und die damit verbundene Schmerzen akzeptiert. So wie viele Kranke in der Region", sagt Thorsten Jahnke nachdenklich.

emeinsam mit dem Vorsitzenden der Wuppertaler Hilfsorganisation, Peter Klein, und weiteren Mitstreitern bereitet der Arzt des Helios-Klinikums zurzeit den nächsten Hilfstransport in die Kleinstadt mit etwa 12.000 Einwohnern vor. Seit 14 Jahren unterstützt "Mensch zu Mensch" in erster Linie das einzige Krankenhaus in Butschatsch, wo der Standard noch dem zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges entspricht.

Nicht nur äußerlich erinnert das Krankenhaus in Butschatsch an die Zeiten des Zweiten Weltkriegs.

Foto: Peter Klein

Auch das Leben der Einwohner sieht nicht rosiger aus: Hohe Arbeitslosigkeit, teure Lebensmittel, die sich viele nicht leisten können. Deswegen sind die Menschen darauf angewiesen, was die Äcker hergeben. Hinzu kommt die prekäre medizinische Situation: Leistet das Krankenhaus nach besten Kräften und Möglichkeiten eine Versorgung im Notfall, gibt es weiterführende Therapien nur gegen Bargeld.

Peter Klein zur Kliniklage: "Für das Hospital wird es aufgrund der veralteten und stellenweise nicht mehr funktionierenden Technik immer schwieriger, gründliche Untersuchungen mit fundierten Diagnosen durchzuführen. Was ganz dringend gebraucht wird und wir gerne mit dem nächsten Transport bringen würden, ist ein noch zugelassenes Röntgengerät."

Seine Hoffnung richtet sich darauf, dass ein Wuppertaler Krankenhaus und/oder eine Facharztpraxis so ein Gerät zur Verfügung stellen kann. Darüber hinaus können weitere Untersuchungs- und Diagnose-Utensilien ebenfalls gut gebraucht werden. Willkommen sind natürlich auch Geldspenden.

Thorsten Jahnke berichtet von seinen menschlichen Erfahrungen in der West-Ukraine: "Es ist bewundernswert, wie die Menschen in Butschatsch trotz der widrigen Lebensbedingungen ihren Mut nicht verlieren. Pjetor etwa mag nicht über seinen Krankheit sprechen. Worüber er spricht, ist die Sorge um seine 85-jährige Mutter, was aus ihr werden soll, wenn er nicht mehr ist, und was er dafür tun kann, dass sie einen würdigen Lebensabend hat. Das zu hören, geht sehr zu Herzen."