Diskussion über Sicherheit Polizeipräsidentin: Keine "No-Go-Areas" in Wuppertal
Wuppertal · In Wuppertal gibt es nach Einschätzung von Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher weder so genannte "No-Go-Areas" noch rechtfreie Räume. Das hat sie bei einem Treffen der Seniorengruppe der Gewerkschaft der Polizei (GdP) bekräftigt.
Dass man manche Bereiche bei Einsatzlagen mit mehreren Streifenwagen anfahre, sei "nichts Neues und beherrschbar".
Die Forderung nach mehr polizeilicher Präsenz, etwa mit Doppelstreifen mit Maschinenpistolen, sowie eine Beton-Poller-Abgrenzung von Bereichen, könnten unter Umständen beängstigender sein, sagte Radermacher nach Angaben von Anton Wiemers, Pressesprecher der Senioren-Kreisgruppe der GdP. Fußfesseln für Gefährder und Videoüberwachung in öffentlichen Räumen seien nicht immer und ausschließlich geeignet, das polizeiliche Ziel zu erreichen. Täter mit entsprechender krimineller Energie würden immer wieder Wege finden.
Der demokratische Staat mit seinen Organen sei wehrhaft und in der Lage, seine Bürger weitestgehend zu schützen. Sicherheit in Freiheit sei möglich. Sauberkeit und Licht würden unterdessen helfen, "Angsträume" zu reduzieren.
In der derzeitigen Wache am Döppersberg sei am 31. Dezember 2017 Dienstschluss. Bis dahin werde man im Einvernehmen mit den Betroffenen und Beteiligten eine aus polizeilicher Sicht zukunftsorientierte tragfähige und finanzierbare Lösung finden, so Radermacher.
Der Umbau des Polizeipräsidiums befinde sich bis auf drei Wochen im Zeitplan. Der Gebäudekomplex, der ursprünglich 600 Büroräume hatte, soll künftig über ein "Eltern-Kind-Zimmer" und einen "Raum der Stille" verfügen. Die Geschichte des Gebäudes, das am 1. September 1939 in Betrieb genommen wurde, verdiene eine andere Darstellung als die Begrenzung auf die Nazi-Zeit. Sie habe deswegen den Verein "Seitenblick" gründet, der die Geschichte aufarbeitet, so Radermacher.