Verkaufsoffene Sonntage 2017 Kolle: "Beschämender Tiefpunkt"

Wuppertal · Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wirft beim Handelsverband vor, ohne Not für eine Eskalation der Debatte um die verkaufsoffenen Sonntage in Wuppertal zu sorgen. eskaliert ohne Not. Mit der Stellungnahme zum Abstimmungsgespräch sei ein beschämender Tiefpunkt erreicht worden, so Daniel Kolle, Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Wuppertal-Niederberg.

Daniel Kolle.

Foto: ver.di

Kolle sagte am Freitag (13. Januar 2017): "Derjenige, der noch im Dezember 2016 gegen Tarifbindung und fairen Interessenausgleich gewettert hat, schwingt sich nun zum Bewahrer der Interessen von Beschäftigten auf. Lächerlicher kann sich Herr Engel als Wolf im Schafspelz gar nicht präsentieren. Mit Märchen wird da Politik gemacht. Die Umfragen in der Bevölkerung zeigen eine deutliche Zustimmung zum Kurs von ver.di. Zahlreiche Eintritte von Beschäftigten im Einzelhandel sprechen dieselbe Sprache und eindeutige Gerichtsbeschlüsse zeigen, wer im Recht ist. Wir waren zum 4. Dezember 2016 kompromissbereit und sind es weiterhin. Nur bei Herrn Engel gebiert der Realitätsverlust eine neue Scheinwelt, in der die Gewerkschaft allein Schuldige sein soll.

Weiter heißt es: ""Statt der Einladung der Stadt zu folgen, stellt Herr Engel von Beginn an die Forderung nach einem Persilschein. Eine unmögliche Forderung zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Die Tatsache, dass wir zur Abstimmung am Tisch saßen, war Beweis genug, dass wir an Lösungen im Dialog interessiert sind. Dieses Interesse scheint es auf der anderen Seite nicht zu geben. Es gab weder konkrete Planungen, über die man hätte sprechen können, noch ernsthaften Willen potentielle Anlässe zu erörtern. Herr Engel sollte endlich zur Besinnung kommen und begreifen, dass der einzige Weg zu Planungs- und Rechtssicherheit die Auswahl oder Planung rechtskonformer Anlässe ist, zu denen dann die Sonntagsöffnung freigegeben werden kann. Der Handel hat es selbst in der Hand, sonst niemand."

Kolle schließ mit den Worten: "Die Einzelhändlerinnen und -händler müssen jetzt entscheiden, ob sie sich in Wild-West-Manier von Herrn Engel ins Abseits schießen lassen oder konstruktiv mit uns die Zukunft gestalten. Auf diesem Niveau führen wir mit Herrn Engel keine Gespräche mehr, sondern setzen den Dialog mit der Stadt und den Händlerinnen und Händlern, die gestalten wollen, alleine fort."