Die Rundschau-Chronik 2016 O wie O du traurige ...
Wuppertal · Während sich zahlreiche Wuppertaler gerade noch munter auf den Weihnachtsmärkten in Elberfeld und Barmen bei Glühwein & Co. tummelten und Richtung "Frohes Fest" blickten, ist für alle, die weiter in die Zukunft schauen, bei weitem noch nicht klar, welche Weihnachtsmarkt-Melodie 2017 unter dem Motto "Süßer die Glocken nie klingen ..." angesagt sein wird.
Die Debatte, die immer noch auf Hochtouren (wenn auch hauptsächlich hinter verschlossenen Türen) läuft, begann im Frühjahr: Für Weihnachtsmärkte hat die Stadt immer schon ihre Flächen an Veranstalter vermietet, die aus den Märkten Gewinne erzielen. So weit, so gut.
Nun allerdings hatte die Elberfelder Händlergemeinschaft "IG1", die den "Lichtermarkt" verantwortet, den Vertrag mit ihrem langjährigen Weihnachtsmarkt-Veranstalter nicht mehr verlängert. Elberfeld soll(te) in Zukunft ein anderes Weihnachts-Flair bekommen — hochwertiger, attraktiver, exklusiver. Das Konzept war fertig, einen (neuen) Veranstalter gab es auch schon. Alles schien problemlos.
Dann traten die Juristen auf den Plan: Seit 18. April gibt's eine neue Konzessionsverordnung. Die schreibt besondere Vergabeverfahren vor, wenn der "Wert" einer Veranstaltung den so genannten EU-Schwellenwert von mindestens 5,25 Millionen Euro überschreitet. Fazit und Folge: Die vier Wuppertaler Weihnachtsmärkte, die nicht privat und nicht rein stadtteilbezogen sind, also der Elberfelder "Lichtermarkt", der Barmer Weihnachtsmarkt, der "Mittelalterliche Märchenmarkt" auf dem Laurentiusplatz und der "Winterzaubermarkt" auf der Hardt, müssen schon für 2017 bundesweit (eventuell sogar EU-weit) ausgeschrieben werden. Sagt die Stadt.
Der Einzelhandelsverband ist komplett anderer Meinung — und versteht die Welt nicht mehr. Klar ist zurzeit noch nichts. Eventuell jedenfalls will die Stadt selbst ihre großen 2017er Weihnachtsmärkte ausrichten ...