Marketing Neue Wege im Personalmanagement

Auch in Zeiten von Corona hält der Mangel an Fachkräften in führenden Unternehmen an. Daraus resultiert ein sogenannter War for Talents mit der entsprechenden Headhunter-Mentalität. Doch blinde Suche bringt langfristig wenig Erfolg, wenn Sie sich als Arbeitgeber positiv positionieren möchten. Schließlich nützt es wenig, wenn Sie ein Talent kurzfristig abwerben können, aber dieses nach kurzer Zeit erneut in ein anderes Unternehmen wechselt.

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Daher ist die Suche nach Fachkräften mehr und mehr in den Bereich des Marketings integriert worden. Heutzutage spricht man vom HR Marketing, dabei steht HR für Human Resource, also Personal. Das HR Marketing hat als Zielsetzung, nicht nur qualifizierte Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu gewinnen, sondern auch langfristig zu halten.

Personalmarketing im Wandel

Normalerweise läuft im klassischen Personalmanagement die Suche immer zielgerichtet vom Arbeitssuchenden Richtung anbietendes Unternehmen. Das bedeutet, dass die Initiative vom Jobsuchenden ausgeht. Dieser wird marketingaffine Strategien einsetzen, um sich selbst zu vermarkten und sich in eine möglichst attraktive Position im Unternehmen zu bringen. Das Eigenmarketing hat also zum Ziel, den Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen und die persönlichen Fähigkeiten herauszustellen. Daher beschränkt sich die Rolle der Personalabteilung des Unternehmens nur darauf, unter den möglichen Kandidaten den richtigen für die Position zu finden.

Dagegen kehrt sich im HR Marketing die Richtung genau um: Jetzt ist es das Unternehmen, das sich vermarktet und bei den möglichen Kandidaten in einem positiven Licht stehen möchte. Der Arbeitgeber versucht, seine besonderen, positiven Aspekte herauszustreichen, die ihn von Mitbewerbern abheben, und die Attraktivität und den Unternehmensgeist zu vermitteln. Daher spricht man aktuell auch vom Arbeitgebermarketing und löst die aggressive War-for-Talents-Mentalität ab, die in erster Linie auf Taktiken der Abwerbung durch höhere Bezahlung beruht.

Kurz gesagt: Während ein Personalrat früher passiv auf die passenden Bewerber wartete oder aktiv Headhunter "ins Feld schickte", reicht diese Taktik heute bei weitem nicht mehr aus, um erfolgreiche Personalpolitik zu betreiben. Bei anhaltendem Fachkräftemangel sind die Unternehmen gefragt, sich auf die neue Situation am Arbeitsmarkt einzustellen. Mittlerweile sind kreative Werbetechniken erforderlich, um die angebotene Position einem qualifizierten und passenden Kandidaten "schmackhaft zu machen".

Wie funktioniert HR Marketing?

Man unterscheidet im Wesentlichen drei verschiedene Teilbereiche des HR Marketings: Extern, intern und Employer Branding. Das externe Marketing bezieht sich auf die aktive Suche von neuen Mitarbeitern auf dem Arbeitsmarkt. Beim internen Marketing versucht der Personalmanager firmeninterne Ressourcen zu aktivieren, zum Beispiel durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen, und gleichzeitig die bestehenden Mitarbeiter zu binden. Zuletzt gibt es dann noch das sogenannte Employer Branding, das darin besteht, durch gezielte Marketingmaßnahmen das äußere Erscheinungsbild des Arbeitgebers soweit zu steigern, dass er aus der Unternehmenslandschaft hervorsticht und selbst qualifizierte Arbeitskräfte zur Bewerbung anzieht.

Zu den wichtigsten Maßnahmen im HR Marketing zählen die Stärkung des Außenauftritts eines Unternehmens in der Öffentlichkeit, starke Präsenz an Veranstaltungen im Hochschul- und Start-up-Bereich, frühzeitige Bindung von Hochschulabsolventen durch Praktika oder Begleitung bei der Masterarbeit, und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit auf Business-Events und Messen. Gleichzeitig wird die interne Mitarbeiterbindung optimiert durch die Steigerung der Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber und Arbeitsplatz. Dazu gehören u.a. auch firmeninterne Freizeitaktivitäten, Relax-Zonen mit freien Softdrinks, kostenlose Abos für Fitness-Studios oder Gratis-Weiterbildung auch in Themenbereichen, die nicht direkt jobbezogen sind, zum Beispiel Fremdsprachenkurse.

Das Phänomen HR Marketing ist Teil eines generellen Wandels in der Gesellschaft, der sich seit Jahren in Deutschland vollzieht. Das zeigen auch Initiativen wie Update Deutschland, die Bürger motiviert, bundesweit direkt an Herausforderungen und Lösungen auf digitale Weise mitzuwirken.