Fahrrad-Team der "Flüchtlingshilfe West" Mit Schraubern aus Somalia
Wuppertal · Der "Fuhrpark" in der Halle neben dem Übergangsheim in der Vohwinkeler Edith-Stein-Straße ist beachtlich: Fast 100 große und kleinere gespendete Fahrräder stehen dicht gedrängt. Sie warten darauf, fit gemacht zu werden, um Flüchtlingen mehr Mobilität zu ermöglichen.
Eine Herausforderung, der sich Gerhard Schäfer und sein Schrauberteam von der "Flüchtlingshilfe West" gerne stellen.
Die Initiative wurde von engagierten Vohwinkelern nach einem Neonazi-Aufmarsch im Frühjahr gegründet, um durch unbürokratische Hilfe Flüchtlingen den Einstieg in ihr neues Leben zu erleichtern. Dazu gehört auch, Abwechslung in den eher tristen Tagesablauf der Menschen zu bringen, die große Strapazen und Risiken auf sich genommen haben, um nach Deutschland zu kommen.
Zwischenzeitlich beteiligen sich auch Mohamud und Mubarak an der Fahrrad-Instandsetzung. Den jungen Männern aus Somalia, die vor einigen Wochen in Vohwinkel eingetroffen sind, macht die Arbeit viel Spaß: "Weil sie eine sinnvolle Beschäftigung haben, bei der sie durch den Kontakt mit uns auch noch Deutsch lernen", so Thomas Kolarik aus dem Team.
Warum zurzeit nur kleine Fahrräder fit gemacht werden, wird klar, als Iris Schemann, Mitarbeiterin der Vohwinkeler Kinder-Tafel, und fünf Mädchen eintreffen, die sich umgehend jeweils eins der Räder sichern. "Die 'Flüchtlingshilfe West' hilft, wo etwas gebraucht wird. Als wir erfahren haben, dass die fünf Mädchen von der Tafel sich ein eigenes Fahrrad wünschen, war es keine Frage, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen", lächelt Gerhard Schäfer.